Übersichtskarte

Bewerbung abgeschickt

Donnerstag, 14.12.2006

Im Internet habe ich zufällig einen Artikel über die Pall Mall Foundation gelesen. Diese organisiert in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen (u.a. Carl-Duisberg Gesellschaft, Sächsisches Staatsministerium) Praktika bei unterschiedlichen Unternehmen in New York. Da ich ja unbedingt nochmal ein Praktikum im Ausland machen möchte, habe ich mich gleich beworben. Die ganzen englischen Bewerbungsunterlagen hatte ich ja schon von meinem Praktikum in England, deswegen hielt sich der Aufwand auch in Grenzen. Den Brief habe ich heute, also einen Tag vor Bewerbungsschluss, abgeschickt. Mal schauen was bei raus kommt.

Anruf I

Freitag, 29.12.2006

Als ich gerade mit Papa einen Kühlschrank für meine neue WG abgeholt habe, bekam ich einen Anruf von der Pall Mall Foundation. Sie wollten gerne ein Telefoninterview mit mir durchführen. Ich habe mich mit der netten Frau auf einen Termin im Januar geeinigt.

Anruf II

Donnerstag, 04.01.2007

Kurz nach Mittag war es soweit, die Pall Mall Foundation hat pünktlich bei mir angerufen und mir einige Fragen in Deutsch und in Englisch gestellt. Das ganze war weniger aufregend, als ich vorher gedacht hatte. Auf die meisten Fragen war ich vorbereitet und es hat auch nur schlappe 8 Minuten gedauert. Ich hatte eigentlich ein recht gutes Gefühl, mal schaun ob ich weiter dabei bin.

Einladung nach Berlin

Donnerstag, 01.02.2007

In meinem Briefkasten hatte ich einen Brief von der Pall Mall Foundation. Ich wurde tatsächlich zur dritten und letzten Auswahlrunde eingeladen! Um ehrlich zu sein, habe ich aber auch damit gerechnet, so weit wollte ich mindestens kommen. Jetzt geht der Spaß erst richtig los :-)

Auswahlevent in Berlin

Sonntag, 25.02.2007

Dieses Wochenende war der dritte und damit letzte Teil des Pall Mall Auswahlverfahrens. Insgesamt wurden 80 Leute aus ganz Deutschland und Österreich zu einem Hotel in Berlin Dahlwitz-Hoppegarten eingeladen. Ich bin schon mächtig stolz, hier dabei zu sein, denn es gab insgesamt über 2400 Bewerbungen!

Über zwei Tage hinweg wurden verschiedene Gruppen- und Einzelübungen durchgeführt. Meine Gruppe war sehr kreativ und wir haben auch wirklich gut zusammen gearbeitet, also wenn es nach mir ginge haben wir alle die Qualifikation für New York geschafft ;-) Während den Gruppenübungen waren immer Beobachter anwesend, die auf ihren Zetteln Notizen gemacht haben. Uns wurde zwar vorher gesagt, wir sollen uns dadurch nicht ablenken lassen, aber so richtig wegdenken konnte ich mir die Leute dann doch nicht.

Am Abend war dann noch ein gemeinsames Abendessen, wo wir uns ganz locker mit unseren Beobachtern unterhalten konnten und auch einen Film über die letztjährigen Teilnehmer gesehen haben. Echt geil, was die Leute da erlebt haben, das macht echt Lust auf mehr! Lustig war auch die Tischdekoration: Anstatt irgendwelcher Früchte oder Pflanzen lagen hier Pall Mall Zigaretten zum Zugreifen bereit. :-) An unserem Tisch hat aber irgendwie nur Einer geraucht, der Rest war alles Nicht-Raucher. Nach zwei Bieren auf Kosten der Pall Mall Foundation bin ich dann schließlich ins Bett, am nächsten Morgen waren ja noch die Einzelgespräche und Fototermine.

Der langersehnte Brief ist im Briefkasten

Mittwoch, 07.03.2007

Was zu Beginn fast unmöglich erschien, ist nun Wirklichkeit geworden! Ich wurde tatsächlich für das Praktikum in New York akzeptiert! Ich musste mir den Brief drei mal durchlesen, um den Inhalt komplett zu raffen! Dabei trifft doch der erste Satz schon den Kern:

"Lieber Sascha,

herzlichen Glückwunsch - Sie haben es geschafft! Leben und Arbeiten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten wird für Sie Wirklichkeit."

Hammer, ich habe gleich erstmal alle meine Leute angerufen. Für mich wird damit ein Traum wahr, ich bekomme wieder die Gelegenheit in einem fremden Land zu leben und zu arbeiten. Das ganze wirft jetzt zwar ein wenig die Pläne für meine Bachelorarbeit durcheinander, aber für 6 Wochen New York nehme ich das gerne in Kauf.

Im Internet gibt es bei studiVZ eine Gruppe mit den Teilnehmern der Auswahlevents, dort hat jeder erstmal geschrieben ob er dabei ist oder nicht. Ich wundere mich echt, welche Kriterien für dieses Auswahlverfahren entscheidend sind. Bei manchen Leuten war ich mir sicher, dass sie dabei sind. Aus meiner Gruppe haben es tatsächlich 4 Leute geschafft, womit wir weit über den Durchschnitt liegen.

Visa Antrag

Donnerstag, 22.03.2007

Heute hatte ich eine E-Mail im Postfach von der InWEnt gGmbH (eine der Mitorganisatoren dieses Praktikums) mit Informationen, wie ich an ein Visa für die USA komme. Schön dachte ich, Antrag ausfüllen, Passfoto rauf und ab damit. Aber nüscht is!

Zunächst darf man eine 0900er Nummer anrufen (1,86 Euro pro Minute!), wo man nach 5 Minuten (oder anders ausgedrückt: nach 10 EUR weniger im Portemonaise) immer noch hört, dass man jeden Moment verbunden wird. Wenn man dann tatsächlich verbunden ist, darf man bei einer recht unfreundlichen Telefonistin um einen Termin bei der Botschaft betteln. Zu diesem Termin darf man dann mit geschätzten 3 Millionen Formularen und komischen Online-Überweisungen bei Allianz-Filialen antanzen. Achja, 15 Minuten vorher da sein und ohne Rucksack kommen, man könnte ja irgendwas mit reinschmuggeln. Nach 4 Stunden sollte dann der ganze Antrag auch durch sein! Glücklicherweise muss ich mich nicht ganz alleine um das alles kümmern, die Pall Mall Foundation nimmt mir viel Arbeit ab. Trotzdem bin ich mal gespannt, wie mein Termin bei der Botschaft wird.

Informationsveranstaltung in Berlin

Sonntag, 01.04.2007

Ein sehr informativer Sonntag liegt hinter mir. Ganz in der Nähe vom Bundesministerium der Verteidigung und unweit des heutigen Halbmarathons war ein Vorabtreffen mit allen Teilnehmern aus Nord- und Ostdeutschland. Wir durften eine Begleitperson mitnehmen, also habe ich kurzerhand meinen Bruder Steffen mitgebracht, der ja auch großes Interesse an New York hat.

Wir wurden von den Verantwortlichen der Pall Mall Foundation, InWEnt und CDS in lockerer Atmosphäre über alle möglichen Dinge aufgeklärt. So findet der Abflug nach New York am 30.Mai 2007 per Direktflug von Berlin Tegel statt. Um 14.20 Uhr Ortzeit New York landen wir dann am John F. Kennedy International Airport (yeah!). Unsere Unterkunft in New York wird das "International House" unweit vom Hudson River und dem Broadway, im Norden von Manhattan sein. Dort sollen viele andere Internationals wohnen, das wird hoffentlich wieder so eine coole Gemeinschaft wie in Schweden. Die Zimmer sollen wohl winzig klein sein, aber ich werd ja eh nur zum Pennen da sein. Es gibt sogar Mittag dort, so einen Luxus bin ich ja echt nicht gewohnt.

Über unsere Arbeitsstelle gab es noch keine Infos, aber dafür haben wir eine Menge Dinge zum Visa-Antrag erfahren. Ich dachte schon, deutsche Bürokratie wäre schlimm, aber was wir hier alles ausfüllen dürfen, toppt dies noch um einiges. Für Männer gibts dann noch ein Extrablatt mit Fragen über die militärische Ausbildung und Waffenkenntnisse. Ich hoffe es wird mir nicht zum Verhängnis, dass ich meinen Wehrdienst beim ABC-Abwehrbataillon gemacht habe.

Visa-Beantragung in Berlin

Montag, 16.04.2007

Der Aufwand für die 6 Wochen Praktikum in New York ist schon immens. So durfte ich heute persönlich bei der konsularischen Vertretung der USA in Berlin meine ausgefüllten Dokumente abgeben. Zugegebenermaßen hatte ich vorher ein wenig Bammel, denn irgendwie hatte ich immer das Gefühl, irgendwas vergessen zu haben. Aber letztendlich war das ein ganz normaler Verwaltungsakt.

Ich hatte um 9 Uhr Termin, also habe ich mich gegen 8.15 Uhr in der Schlange vor der Botschaft eingereiht. Nach den Sicherheitskontrollen am Eingang durfte ich den Zaun passieren und in die Botschaft rein. Dort war eine sehr pingelige Blätter-Sortier-Frau ("Sie haben die Blätter falsch sortiert..gucken sie hier..stellen sie sich hintern an"), die ständig versucht hat die Leute zu belegen, weil sie die Blätter falsch sortiert hatten. Ich bin ohne Meckern durchgekommen, Schwein gehabt ;-). Im Warteraum habe ich dann noch andere Pall Mall Praktikanten getroffen, nämlich Christin, Hendrik und Lars.

Nachdem ich meine Unterlagen dann bei einem anderen Schalter abgegeben hatte und ein paar Fragen zu meinem Aufenthalt beantwortet hatte, durfte ich dann auch schon wieder gehen. Das ganze Prozedere hat somit gerade mal eine Stunde gedauert - keine schlechte Zeit!

Erkenntnisse: Meldebestätigung, Immatrikulationsbescheinigung und die ganzen anderen komischen Bestätigungen von meinen Eltern hatte ich gar nicht gebraucht.

Visum erfolgreich ausgestellt

Dienstag, 17.04.2007

Das ging echt flott! Nach nur einem Tag hab ich meinen Reisepass wieder zu Hause im Briefkasten. Eine Seite hat jetzt einen großen Aufkleber inkl. Foto drin. Damit dürfte ich dem Praktikum wieder ein Stück näher gekommen sein ;-)

Brief von der Botschaft

 

Treffen in Berlin

Dienstag, 29.05.2007

Wie vorher geplant trafen wir uns alle einen Tag vor dem Abflug nach New York am Airport Hotel in Tegel. Jetzt habe ich endlich mal alle Teilnehmer persönlich kennen gelernt. Ich kann mir jetzt schon vorstellen, dass wir verdammt viel Spaß in New York haben werden. Es ist eine lustige Truppe!

 

Abflug und Ankunft

Mittwoch, 30.05.2007

Los gings um 9 Uhr mit Frühstück und Auschecken, ehe wir dann zum Flughafen gebracht wurden. Die Sicherheitskontrollen waren fast genauso wie bei inner-europäischen Flügen. Um kurz nach 12 Uhr sind wir mit einer Delta Airlines Maschine (Boing 767-300ER) Richtung New York JFK Airport abgehoben. Das Bordprogramm war ein wenig langweilig, aber wenigstens gab es zwei mal was zum futtern.

Neufundland vom Flugzeug

Ein wenig Bedenken hatte ich vor den Einreisebestimmungen am Flughafen in New York. Und tatsächlich, ich hatte eine recht hartnäckige Beamtin am Schalter, die mich ich erst über verschiedene Programmiersprachen ausgefragt hatte (weil mein Visum nur für ein Praktikum im Bereich Informatik gilt). Schließlich konnte ich sie aber von meinen Fähigkeiten überzeugen und ich durfte passieren ;-)

Am Flughafen wurden wir anschließend von einem Kleinbus abgeholt. Mit voll aufgedrehter Klimaanlage ging es dann zunächst durch Queens, vorbei an Flushing Meadows, La Guardia Airport und ein paar schönen Brücken nach Harlem. Es sah schon alles irgendwie aus wie in den amerikanischen Serien. Wie aus dem nichts tauchten dann auch noch die Wolkenkratzer von Downtown Manhattan am Horizont auf, es war schon schön anzusehen!

Fahrt vom Flughafen zum International House

Das Einchecken am International House hatte ewig gedauert, da für jeden erst eine ID Card inklusive Foto erstellt wurde. Ohne diese Karte kommt man nicht rein. Das International House (kurz iHouse) befindet sich übrigens an der Upper West Side von Manhattan an der Grenze zu Harlem. Die Gegend hier ist echt cool, gleich vor der Haustür ist der Hudson River nebst großzügig angelegter Parkanlage. Auch die Columbia University ist gleich um die Ecke. Andererseits findet man aber auch ein paar Straßen weiter Richtung Norden auch heruntergekommene Häuser und dreckige Gassen.

Mein Zimmer ist zur Westeite raus, ich blicke also auf den Riverside Park und den Hudson River nach New Jersey. Da ich im dritten Stock wohne, verdecken leider die Bäume fast alles. Aber oben gibts noch eine Dachterasse mit ganz gutem Ausblick. Nur einen Block weiter ist der Broadway, der in diesem Teil von Manhattan allerdings wenig Charme versprüht.

Mein Zimmer im International House

Nach dem Einchecken im International House sind wir zum BBQ in ein Restaurant ein paar Blocks weiter gegangen. Bei saftigem Fleisch und ordentlich Bier haben wir den Abend standesgemäß ausklingen lassen. Wieder einmal hat die Pall Mall Foundation alle Ausgaben übernommen, so könnte es echt weiter gehen. Kurz nach 12 sind wir dann ins Bett, nach Deutscher Zeit war es auch schon halb 5.

Erkenntnisse: New York ist wirklich so wie im Fernsehen.

Es gibt hier keine Kleinwagen.

Die Amerikaner sind definitiv leichter zu verstehen als die Briten.

Das Bier "Blue Moon" schmeckt echt gut (obwohl meine Trinkgenossen anderer Meinung waren).

Blackberrys werden hier häufig benutzt. In Deutschland wissen die Meisten nicht mal, was das ist.

Zweiter Tag in New York

Donnerstag, 31.05.2007

Meine erste Nacht in New York war eher durchwachsen. Es war einfach tierisch heiß im Zimmer (trotz Deckenlüfter) und irgendwie hatte die komische Gummi-Matratze den Schlafkomfort nicht wirklich verbessert. Ich war auch schon um 5.30 Uhr wach, wie viele andere auch. Muss wohl am Jetlag liegen.

Um 9 Uhr hatten wir noch eine kleine Besprechung mit einem sehr lockeren Sicherheitsbeauftragen vom iHouse. Anschließend haben wir noch ne kleine Hausführung mitgemacht. Das iHouse gibt es schon seit 1924 und damals wie heute ist es eine internationale Begegnungsstätte für junge Leute. Es sind viele Praktikanten und Austauschstudenten von der Columbia University hier, darunter auch eine ziemlich große Gruppe Deutscher.

Gegen Mittag hatten wir dann ein Treffen mit CDS im "German House" in der 1st Avenue auf Höhe der 49th Street, in direkter Nachbarschaft des UN-Hauptquartiers. Wir wussten vorher nicht, dass dieses "German House" eigentlich das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland ist. So sind viele, mich einbegriffen, mit Flip Flops und kurzen Hosen dort angekommen. Mit Fahrstuhl ging es dann in den 22.Stock zum Konferenzraum und die Aussicht von dort war einfach nur der Hammer. Man konnte viele bekannte Gebäude erkennen, darunter auch das Empire State Building und das UN-Hauptgebäude. Das macht echt lust auf mehr!

Blick vom German House Richtung Norden Blick auf den Verkehr Blick vom German House Richtung Westen Blick zum UN Hauptsitz

Anschließend sind wir alle auf eigene Faust durch Midtown Manhattan gezogen. Ich war mit Holger und Martin unterwegs und wir haben uns unter anderem die Grand Central Station, die Park Avenue (mit dem Waldorf-Astoria Hotel), den Times Square und einige andere Plätze angeschaut. Am Ende haben uns echt die Füße geglüht, aber der Fußmarsch hat sich echt gelohnt!

In der Nähe der 49th Street Chrysler Building Grand Central StationTimes Square Sascha am Times Square

Erkenntnisse: Auch vom 22.Stock kann man in Manhattan eine geile Aussicht haben.

Am Times Square ist es richtig voll.

Bei der U-Bahn wird zwischen "express train" und "local train" unterschieden, wobei die Erstere nur an großen Bahnhöfen hält. Man muss also vorher aufpassen, wo man einsteigt.

In der Grand Central Station ist ordentlich was los, überhaupt nicht zu vergleichen mit dem Berliner Hauptbahnhof.

Erstes Seminar und weitere New York Erkundungen

Freitag, 01.06.2007

Jeden Freitag haben wir ein von CDS organisiertes Seminar über gesellschaftliche Themen der USA. Heute waren wir bei einem Journalist vom Hollywood Reporter am Broadway. In überaus lockerer Atmosphäre hat uns Georg Szalai, ein ausgewanderter Österreicher, über die Medienlandschaft in den USA informiert und uns ein paar Einblicke in die Großraumbüros seines Verlages gewährt. Ich wusste vorher nicht, dass "USA Today" mit einer Auflage von nur 2 Mio die auflagenstärkste Zeitung in den USA ist. In Deutschland kennt man ja eher die New York Times oder Washington Post. War schon sehr informativ muss ich sagen.

Martina, Christin, Lars und rechts noch Frauke in der U-Bahn Typisches Großraumbüro

Gleich danach sind wir alle gemeinsam mit Anika, Katy und Johanna von CDS per Fähre vom Battery Park zur Freiheitsstatue und nach Ellis Island gefahren. Es war unglaublich sonnig und heiß auf dem Kutter, aber dank Christins Sonnencreme hab ich es ohne Sonnenbrand überstanden. Danke noch mal dafür! :-)

Battery Park im Süden von Manhattan Manhattan vom Wasser aus Freiheitsstatue

Ellis Island kann man empfehlen, der Ort ist wirklich Geschichte zum Anfassen. Hier wurden alle Einwanderer in die USA abgefertigt, wobei nicht jeder mit offenen Armen empfangen wurde. Nach ein paar Stunden auf Ellis Island sind wir zurück mit dem Boot zur Südspitze von Manhattan zum Battery Park. Von hier ist es nur ein paar Blocks zum Financial Distrikt, zur Wallstreet und zu Ground Zero. Am Ground Zero sieht man übrigens noch nichts, anscheinend wird immer noch am Fundament gebaut.

Martin und Sebastian am Lage checken. Im Hintergrund noch Martina und Ewa. Ground Zero

Die Fotos vom heutigen Tag werden später reingestellt. Ich muss mich nämlich erstmal fertig machen für die nächtliche Partytour.

Anmerkung: Die Partytour war dann doch nur ein Besuch beim Pub im International House. Wir waren einfach zu kaputt. Dafür habe ich im Pub meinen Nachbar aus New York und einige andere Leute aus Spanien, Chile und Indien kennen gelernt. Leider waren aber auch wieder viele Deutsche am Start. Man kann echt hinfahren wo man will, Deutsche trifft man immer.

Erkenntnisse: Die Freiheitsstatue habe ich mir irgendwie größer vorgestellt.

In der New Yorker U-Bahn kann es richtig eng werden. Nur blöd, wenn dabei jemand seinen Schließmuskel nicht unter Kontrolle hat.

Tag ohne CDS-Event

Samstag, 02.06.2007

So langsam verschwindet das Klassenfahrts-Feeling, heute war der erste Tag an dem wir keine Gruppenveranstaltung hatten.

Da ich mir hier nicht wieder nen Bierbauch antrinken möchte wie damals in England, hab ich mir erstmal mit Sebastian ein paar Laufschuhe geholt. Direkt am iHouse ist ja der Riverside Park, wo man prima laufen kann.

City Hall Park

Am Nachmittag haben wir uns alle im Central Park Ecke Columbus Circle getroffen, um eine Runde zu chillen. Der Park ist einfach riesig, ich muss da mal am besten mit einem Fahrrad durch. Abends sind wir dann zum ersten mal richtig zum Feiern in die Stadt gefahren. Irgendwie hat es die Pall Mall Gruppe nicht geschafft, sich geschlossen zum U-Bahnhof zu bewegen. So bin ich dann letztendlich mit Martin, Alvaro (aus Spanien), Ernesto, Anabell sowie Camillo (alle USA) Richtung East Village gefahren.

In Chinatown und East Village sind viele kleine Bars und Clubs, letztendlich haben wir uns an einer sehr RnB lastigen Bar nieder gelassen. Am Ende haben wir auch ganz gut gefeiert, mit spanisch-stämmigen Leuten hat man ja naturgemäß immer gute Partys.

Erkenntnisse: Klamotten und Schuhe sind hier deutlich billger als in Deutschland.

Auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gibt es eine Sperrstunde. In New York wird ab spätestens um 4 Uhr kein Alkohol mehr ausgegeben und eine Stunde später geht das Licht an.

In Chinatown riecht es komisch.

In New York ist die Frage wo man her kommt fast wichtiger als die Frage nach dem Namen. Man findet einfach keine ursprünglichen New Yorker, unglaublich woher die Leute hier alle her kommen.

Erster Arbeitstag

Montag, 04.06.2007

Nach 5 Aufregenden Tagen in New York geht nun der Ernst des Lebens los. Aus rechtlichen Gründen darf ich mein Praktikumsunternehmen nicht nennen, aber ich kann sagen, dass es eine Multimedia-Agentur in Downtown Manhattan ist.

Durch einen Pall Mall Praktikanten vom letzten Jahr wurde ich schon auf die Eigenarten des Betriebes hingewiesen, trotzdem bin ich frohen Mutes pünktlich um 10 Uhr zum ersten Arbeitstag erschien. Nur hat mich da komischerweise keiner richtig wahrgenommen! Als ich ankam, war zunächst nur ein Dutzend herumwuselnder Praktikanten zu finden, die damit beschäftig waren, die Küche zu putzen. Bevor ich mich richtig vorstellen konnte, hatte ich auch schon ein Staubtuch in der Hand und durfte die Tische sauber machen. Schön dachte ich mir!

Glücklicherweise kam dann Rebecca, eine Festangestellte Australierin, und hat mich erlöst. Nach einem Gespräch mit der Chefin war ich dann auch schon mitten drin im Arbeitsleben. Ohne die Kollegen oder die Räumlichkeiten richtig kennenzulernen, wurde ich auf einen PC-Arbeitsplatz im Schlafzimmer des Appartements verwiesen. Das ganze Büro ist nämlich auch die Wohnung der Chefin.

Den ersten Tag verbrachte ich dann damit, die Website des Unternehmens zu analysieren und eventuelle Verbesserungen auszuarbeiten. Keine schlechte Arbeit für den Anfang, wenn nur der Rest des Unternehmens nicht so unterirdisch mies wäre. Um 18 Uhr durfte ich dann pünktlich Feierabend machen, natürlich erst nachdem ich die Putzregeln abgearbeitet habe (in der Küche hängt tatsächlich ein Zettel mit Putzregeln).

Auf dem Weg nach Hause bin ich einfach mal am Union Square ausgestiegen und habe mir den dortigen Park angeschaut. Außer einem riesigen Virgin Megastore, Eichhörnchen und einigen Ratten gabs dort aber nicht viel zu sehen. Alles in allem also ein ziemlich bescheidener Montag.

Menschen am Union Square Taxi am Union Square

Erkenntnisse: Auch in New York werden Praktikanten ausgebeutet (und viele lassen sich auch ausbeuten).

Bei Regen laufen hier tatsächlich Leute mit Gummistiefeln rum.

Zweiter Arbeitstag - Es wird besser

Dienstag, 05.06.2007

Ich will euch ja auch nicht vorenthalten, was ich so auf Arbeit mache. Also grob gesagt, ich überarbeite die Website meines Unternehmens. Das beinhaltet neben Web Design auch ein wenig Projektmanagement, Marketing und Server-Management. Also eigentlich genau das, was mich interessiert.

Es gibt hier nur 3 Festangestellte, dafür aber ein Dutzend Praktikanten. Für mich riecht das verdammt nach Ausbeutung, zumal die Arbeitszeiten der anderen Praktikanten auch deutlich über den typischen 8-Stunden Tag liegen. Ich habe heute meinen Projektplan mit der Chefin besprochen, sie war damit recht zufrieden. Morgen kann ich dann also mit der eigentlichen Arbeit loslegen.

Nach dem Feierabend bin ich noch zum Lincoln Center auf Höhe der 62.Straße gefahren. Dort soll es ein schönes Theater und andere kulturelle Einrichtungen geben, ich konnte aber nu ein Baugerüst erkennen. Dafür war das Time Warner Center und Trump Tower am Columbus Circle um so schöner.

Sascha bestaunt das Time Warner Center

Abends haben wir uns alle noch auf der Dachterasse getroffen und uns von unseren Erfahrungen in den Unternehmen berichtet. Ich bin bei weitem nicht der Einzige, der etwas unzufrieden ist. Bei einer Runde Billard im iHouse haben wir dann den Abend noch gemütlich ausklingen lassen.

Ausblick von der Dachterasse Richtung Midtown Manhattan. Dieser Blaue Fleck im Hintergrund das Empire State Building. Ausblick von der Dachterasse nach New Jersey Martin und ich beim Billard spielen

Vollkommener Mittwoch

Mittwoch, 06.06.2007

So langsam macht es Spaß auf Arbeit. Ich arbeite eigenverantwortlich an meinem Projekt und habe relativ viel Handlungsspielraum von der Chefin bekommen. Mit einem Techniker am Telefon habe ich heute den Server konfiguriert, damit wir die neue Website unterbringen können. Nebenbei habe ich auch noch ein wenig Ammi-Slang gelernt, weil mein Kollege am Telefon ständig die selben Sätze wiederholt hat. "Yo man..I gotta tell you somthin'..it's all about respect man..I ain't no looser..ya know wha am say'n?" Er hat sich wohl ein wenig minderbemittelt gefühlt. ;-)

Den Tag haben wir dann alle gemeinsam auf dem höchsten Gebäude der Stadt, dem Empire State Building, ausklingen lassen. Von unten sah es gar nicht so hoch aus, trotzdem kommt das Gebäude auf Höhe von immerhin 443 Metern (inkl. Antenne). Vom 86.Stock haben wir dann New York bei Tag als auch bei Nacht erlebt. Es war einfach nur atemberaubend den Big Apple von dort oben zu sehen. Wir haben sogar den Sonnenuntergang live miterlebt.

Eingangshalle im Empire State Building Blick vom 86.Stock Richtung Midtown Manhattan Ausblick Richtung Downtown Manhattan mit Financial District Sascha am Grinsen auf dem Empire State Building Mein Kaugummi war es nicht Midtown Manhattan bei Nacht

Erkenntnisse: Der Aufzug vom Empire State Building schafft die ersten 80 Stockwerke in unter einer Minute.

Viele von meinen Kollegen spielen in einer Band.

Sehr viel Kultur und Soziales

Freitag, 08.06.2007

Das Wochenende beginnt für mich immer schon am Donnerstag Abend, da wir Freitags nicht arbeiten müssen. Stattdessen haben wir immer soziale bzw. kulturelle Veranstaltungen, welche von CDS organisiert werden. Gleichzeitig gibts immer Taschengeld für die Woche, in meinem Falle $170.

Heute bin ich jedoch zunächst mit Inka und Bianca zur Today Show am Rockefeller Center gefahren. Jeden Freitag gibt es dort gratis Konzerte, und heute war Rihanna am Start. Zugegebenermaßen bin ich kein großer Rihanna Fan, aber für Umsonst nimmt man ja sowas ja gerne in Kauf. ;-) Leider hat sich die gute Dame ihren Arsch bis 8.15 Uhr immer noch nicht auf die Bühne bewegt, so dass wir nicht mal den Anfang des Konzerts mitbekommen haben. Dafür haben wir aber Sarah Jessica Parker von "Sex and the City" getroffen. Die hat dort ihre neue Modekollektion vorgestellt. Danke nochmal an Inka für die Bilder!

Bianca, Sascha und haufenweise pubertierende Mädchen warten auf Rihanna. Danke an Inka für das Foto! Sarah Jessica Parker bei der Today Show. Danke an Inka für das Foto!

Von dort aus sind wir zum sozialen Event in den New Yorker Stadteil "The Bronx" gefahren. Dort haben wir heute eine Schule besucht, die bis vor wenigen Jahren noch ziemlich herunter gekommen war. Dank eines neues Direktors mit einem klaren Konzept wurde diese Schule aber binnen weniger Jahre zur Vorzeigeschule von New York. Die haben sich richtig was für uns einfallen lassen, wir wurden sehr herzlich empfangen und haben viel über das Schulwesen in den USA erfahren. Überall hingen Deutschland und Österreich Fahnen und die Kinder haben sich auch gefreut. Unsere Digicams waren der ziemliche Hit dort, jeder wollte mal ein Foto knipsen. War schon schön, solche Einblicke bekommt man ja sonst kaum.

Der Eingang zur Grundschule 69. In der Mitte noch Katy, eine Verantwortliche von CDS. Kaum angekommen, gabs gleich erstmal was zu essen Ein Klassenzimmer in der Grundschule 69

Abends bin ich dann noch mit Linda, Lydia und Sebastian zum Deftones Konzert im Roseland Ballroom, unweit vom Times Square gegangen. Die Karten haben wir mal schnell vom Schwarzmarkt besorgt, der Preis lag unter dem eigentlichen Verkaufspreis. Schon beim zweiten Lied von den Deftones (das einzige Lied des Abends was ich überhaupt kannte) habe ich beim Pogen dermaßen eine gegen den Kiefer bekommen, dass ich den Rest des Konzerts vom Rand verfolgen musste.

Erkenntnisse: Die Polizisten greifen echt hart durch, wenn man auf der Straße Alkohol trinkt.

Die Amis rudern beim Pogen immer wie wild mit den Armen umkehr. Das sieht extrem bescheuert aus.

Beim Konzert wird keine Zugabe gefordert. Die Leute gehen einfach nach Hause wenn die Band aufhört zu spielen.

Stylische Typen, stylische Locations

Samstag, 09.06.2007

Wie könnte man den Samstag besser nutzen, als eine neue Gegend zu erkunden. Heute ging es nach Williamsburg, ein sehr trendiges Viertel im New Yorker Stadtteil Brooklyn Bronx. Vor allem entlang der Bedford Avenue kann man dort viele coole Läden, gute Restaurants und stylische Leute finden. Wir haben bei einem Thailänder gegessen und es war wirklich sehr gut gewesen.

Frauke, Amerikaflagge und Holger im Bus nach Williamsburg Voll? Nein, da passen immer noch Leute rein Zunächt mal die Lage peilen Eine Drogerie in Williamsburg Werbung

Abends sind wir über einen Kumpel von Robert zu einer ziemlich abgefahrenen Party irgendwo am Arsch von "The Bronx" gelandet. Unsere Taxifahrer hatten keinen Plan wo das war (genauso wie wir), so hat die Anreise schon mal knapp 2 Stunden gedauert. Aber drinnen hat uns eine ziemlich krasse Menschenmenge empfangen, wobei wir erstmal ein wenig überrascht waren von Typen in Balletkleidern und Netzstrumpfhosen. Ich habe auch noch nie eine Liveband gesehen, wo der Sänger mit Schlüpper und Frack singt.

Mit dem Arsch zur Wand haben wir dann die Party ganz gut gerockt, das Bier war dem trashigen Ambiente passend auch sehr billig. Gegen 8 am nächsten Morgen waren wir dann wieder im iHouse und nach einem kräftigen Schluck Polenquelle (die gibts hier an jeder Ecke zu kaufen und heißt eigentlich "Poland Spring") bin ich dann auch ins Bett gefallen.

Es nimmt kein Ende

Sonntag, 10.06.2007

Eigentlich wollte ich ja nicht mehr so viel in mein Blog schreiben, aber was hier alles so abgeht, davon muss ich einfach berichten. Heute war nämlich die "Puerto Rican Day Parade" in der 5th Avenue direkt am Central Park. Auch wenn ich in der letzten Nacht nicht viel geschlafen hatte, wollte ich mir dieses Event nicht entgehen lassen. Um es vorneweg zu nehmen, es war einfach Hammer geil! So viele fröhlich-tanzende und unbekümmerte Menschen auf einem Haufen habe äußerst selten gesehen. Dazu die Raggaeton-Musik mit Trommeln und satten Bässen die echt jeden zum mitwippen bewegt hatte. Ich sag mal so, die Puerto Ricaner haben es einfach drauf! Jennifer Lopez soll auch auf einem Wagen gewesen sein, aber ich habe sie nicht gesehen. Verdammt ich muss Spanisch lernen und dann noch mal ein Semester irgendwo nach Mittelamerika...

Miezen bei der Puerto Rican Day Parade Straßenkreuzer früherer Tage Schade, schon zu Ende Wo gehts jetzt hin? Martin, Ernesto, Lydia, Imme, Linda und Hendrik am beratschlagen.

Erkenntnisse: Fast alle Straßen in Manhattan sind Einbahnstraßen.

So langsam hab ich den dreh raus, wann man auch bei Rot über die Straße gehen kann.

Die Amerikaner (vor allem die dunkelhäutige Bevölkerung) sind in der U-Bahn sehr zuvorkommend und stehen immer für altere Menschen auf.

Kaum geschlafen aber viel erlebt

Sonntag, 17.06.2007

Ich bin leider nicht eher zum Berichten gekommen, deswegen hier mal ein kleiner Wochenrückblick.

Montag

Nach der Arbeit habe ich mir alle Gebäude des Rockefeller Centers noch mal genauer angeschaut. Unter anderem findet man hier das General Electric Building (70 Stockwerke), die Radio City Music Hall und die St. Patrick's Cathedral, welche echt mikrig neben den Hochhäusern aussieht.

St. Patricks Cathedral (immerhin 99m hoch) Verkehr an der 7th Avenue

Erkenntnisse: Das Rockefeller Center besteht aus einer vielzahl von Hochhäusern.

 

Dienstag

Am Abend habe ich mir mal den Campus der Columbia University angeschaut, welche gleich in der Nähe vom International House ist. Ziemlich exklusiv dort, für meinen Master müsste ich 20.000 Dollar hinlegen. Dafür studiert man dann aber auch an einer der besten Universitäten der Welt unter sehr luxuriösen Bedingungen. Die Fotos zeigen die Bibliothek und die nagelegene U-Bahn Strecke.

Die Bibliothek der Columbia University in New York U-Bahn in der Nähe vom International House

Mittwoch

Wie schon in den letzten Tagen ist es nicht ganz so heiß und es regnet hin und wieder. Auf der Arbeit war es dafür aber sehr gut heute. Ich habe mit der Chefin ein schönes Gespräch gehabt und ich glaube, sie ist auch mit meiner Arbeit recht zufrieden. Inzwischen haben wir auch 3 neue Praktikanten bekommen, unser Mitarbeiterstab rekrutiert sich damit aus Ländern wie Frankreich, Australien, Trinidad, USA und Zypern. Einige von den Praktikanten arbeiten 9 Stunden am Tag ohne Entlohnung - das würde ich nicht machen.

Nach der Arbeit habe ich noch eine Runde im Central Park gedreht und den Leuten beim Baseball spielen zugeschaut. Mit meinen weißen Kopfhörern im Ohr bin ich bestimmt auch gar nicht mehr als Deutscher aufgefallen.

Felsen im Süden vom Central Park Baseball im Central Park Baseball im Central Park Läufer im Central Park Panorama vom Central Park

Erkenntnisse: Als Praktikant bei Mercedes in New Jersey bekommt man $1500 Vergütung jeden Monat.

Man gewöhnt sich an das gequetsche in der U-Bahn.

Drogen, Waffen und gefälschte Ausweise bekommt man am einfachsten in Chinatown.

Man trifft sehr viele Deutsche in New York (auch viele Touristen die einen nach dem Weg fragen).

Jeder zweite (ungelogen) rennt hier mit einem iPod rum.

Donnerstag

Wiedermal ging es gleich nach der Arbeit mit der U-Bahn zur Housten Street und von dort zum Washington Square Park ins Greenwich Village. Ziemlich bürgerliche Gegend eigentlich mit vielen kleinen Straßen und Geschäften, man fühlt sich dort gar nicht so richtig wie in Manhattan. Anschließend bin ich noch auf einen kleinen Einkaufstrip zum Broadway Höhe 9th Street. Es gibt viele stylische Geschäfte dort, aber ich habe auf die Schnelle leider nichts gefunden

Erkenntnisse: Housten wird hier wie "Hausten" ausgesprochen und nicht wie "Juhsten".

Freitag

Eigentlich wollten Inka, Linda und ich vor unserem Fototermin auf der Brookly Bridge noch die NBC Studio Tour am Rockefeller Center mitnehmen, aber die war leider schon ausgebucht. Die Radio City Music Hall Tour war auch keine gute Alternative, $18 für einen kurzen Blick in das größte Kino der Welt ist echt ein wenig happig. So sind wir zu Fuß zum Nobelkaufhaus Bloomingdales in der Lexington Avenue gelaufen. Dort gibt es über 9 Etagen alles für die großen Geldbeutel. Ich habe mal in der Armani-Abteilung nach Hemden geschaut, aber unter $100 gab es nichts.

Dann mussten wir auch schon wieder los Richtung Brooklyn Bridge zum Foto-Shooting mit allen Praktikanten. Ich durfte viele Fotos mit Andrea machen, weil wir beide aus Brandenburg kommen. Anschließend hat uns CDS auch noch auf eine Pizza im angeblich besten Pizza-Restaurant der Stadt eingeladen. Zu Fuße der Brooklyn Bridge haben wir uns dann die allenfalls durchschnittliche Pizza reingehaun.

Blick von Brooklyn auf die Brooklyn Bridge.

Abends bin ich dann noch Imme, Linda, Martin und Hendrik zum Jazz Konzert in den Central Park gefahren. Dort gab es Cassandra Wilson für lau zu sehen, für mich war das Konzert aber auch keinen Cent wert. Um die Worte von Dieter Bohlen zu benutzen "es hat mich überhaupt nicht getouched".

Erkenntnisse: Die Brooklyn Bridge wurde von einem Deutschen entworfen.

Es ist erstaunlich, wie oft man zufällig Pall Maller in der U-Bahn trifft.

Noch ein Jazz Konzert werde ich mir hier wohl nicht antun.

Samstag

Wieder einmal steht ein Foto-Shooting auf dem Programm, diesmal am Times Square unter hunderten von Leuten. Die Leute haben auch nicht schlecht geschaut, als wir alle auf einmal in den weißen Pall Mall Foundation T-Shirts mittem im Times Square gepost haben. Achja, halbnackte Cowboys und Batman haben wir auch noch gesehen.

Times Square am Samstag Nachmittag Die kennt man ja auch von Deutschland...

Abends haben wir uns alle gut angezogen zum Empfang im German House (Generalkonsulat der BRD) eingefunden. Bei lecker Buffet, kostenlosen Getränken und vielen netten Leuten hat man sich schon irgendwie richtig wichtig gefühlt. Anschließend sind wir durch einen Tipp von Johanna ins "230 Fifth" in Midtown Manhattan zu einer Rooftop Party gefahren. Rooftop Party heißt, die Party ist auf dem Dach eines Hochhauses. Ich muss schon sagen, der Ausblick auf das nächtliche Manhattan und das Empire State Building war schon heftig. Heftig war aber auch der Preis für ein kleines Bier - 9 Dollar (knapp 8 EUR)!

Erkenntnisse: Auf dem Times Square gibt es eine Armee Rekrutierungs Station.

Budweiser wird hier umgangssprachlich einfach nur Bud genannt.

Sonntag

Den dritten Tage in Folge haben wir nun Foto-Shootings, langsam wirds echt anstrengend. Andrea und ich wurden wieder gesondert auf dem Dach unserer Unterkunft abgelichtet. Bin mal gespannt ob die Fotos tatsächlich irgendwo in der Presse erscheinen. Anschließend haben wir noch mit dem Kamerateam eine Bootstour einmal um Manhattan gemacht.

World Financial Center vom Wasser aus. Hier standen auch die beiden Türme des WTCs. Alle mit Flip Flops in der U-Bahn

Erkenntnisse: Es ist unglaublich schwierig bei einem Fernseh-Interview vernünftige Sätze zu formulieren.

Die Eröffnungsszene von Spiderman I zeigt die Kirche gleich neben meiner Unterkunft.

Manhattan ist eine Insel, die man komplett auf dem Wasser umrunden kann.

Mittendrin im New Yorker Alltag

Montag, 18.06.2007

Nach dem anstrengenden Wochenende geht gleich wieder der Alltag los. Irgendwie verschwindet auch langsam das Touristen Gefühl bei mir. Sei es nun die morgentliche Fahrt zur Arbeit in der übervollen U-Bahn, das alltägliche Mittagessen in Chinatown oder das hektische American Business. Irgendwie steckt man schon mitten drin. Hier mal ein kleiner Tagesbericht.

8.10 Der Wecker klingelt und ich wache durchgeschwitzt auf. Meine Hand tut weh, vermutlich von heute Nacht als ich aus dem Bett gefallen bin.

8.16 Ich kann mich aus meinen Bett bewegen und gehe erstmal ordentlich duschen.

8.47 Ich esse einen Bagel mit Nutella auf dem Zimmer, unmittelbar danach gehts los zur U-Bahn Station.

9.16 Die Türen der U-Bahn gehen auf und ich steige in eine überfüllte Bahn. Um mich herum hören alle auf ihrem iPod.

9.27 Die U-Bahn stoppt unerwartet wegen "Traffic Ahead" (anderer Zugverkehr vorraus).

9.44 Die Klimaanlage in der U-Bahn läuft auf Hochtouren, langsam wird mir kalt. Zu blöd, dass ich heute meinen Pullover nicht bei habe.

9.45 Die Zugführer sagt durch, dass die U-Bahn nicht mehr alle Haltestellen anfährt, da wir schon so viel Verspätung haben. Meine Haltestelle wird natürlich übersprungen.

9.52 Ich steige eine Station später aus, als eigentlich geplant. Ich darf jetzt 5 Blocks zur Arbeitsstelle laufen.

9.59 Doch noch pünktlich auf Arbeit angekommen.

10.02 Ich habe den Besen in der Hand und fege das Büro aus. Meine Kollegen putzen die Küche, die Treppe und die Klos.

10.03 Ich stelle mich mit meinen Besen in eine Ecke und warte bis die morgentliche Putzschicht zu Ende ist.

10.15 Ich setze mich an meinen Computer und arbeite weiter an meinem Projekt.

11.47 Ein Typ ruft mich an und will seine neuesten Web Marketing Tricks an mich verkaufen. Voll fürn Arsch, das kann ich auch alleine.

13.51 Mittagspause. Ich gehe mit einem Kollegen nach Chinatown zum Burger King.

13.56 Wie so oft werden uns in Chinatown Drogen zum Verkauf angeboten.

14.40 Zurück am Arbeitsplatz, leider funktioniert das Internet aber gerade nicht.

14.41 Meine Arbeitskollegen erzählen mir über ihre Erlebnisse beim Spring Break in Cancun in Mexico. Dieser Schlauch mit dem dort Alkohol getrunken wird heißt Funnel, ansonsten ist wohl das Trinken vom Ice Inge sehr beliebt.

15.13 Internet geht wieder und ich kann vernünftig weiter arbeiten.

18.03 Feierabend. Ich entscheide mich nach der Arbeit nichts mehr zu machen, bin einfach zu Müde.

18.11 Am U-Bahnhof spielt jemand ziemlich coole Musik mit einem Banjo und einem Plastikeimer. Ich geb ihm 'nen Dollar weil mir der Rhytmus gefällt. Riesen Ratten laufen über die Gleise. Es ist sehr heiß hier unten, ich schwitze im stehen.

18.15 Ich sitze wieder in der U-Bahn und fahre nach Hause. Diesmal habe ich auch meinen MP3-Player mit weißen Ohrstöpseln rausgeholt und höre meine neue Raggaeton Compilation. Ich mache somit das Gleiche wie der Rest meines Waggons.

18.27 Es wird verdammt voll in der U-Bahn, ich mache Platz für eine ältere Dame.

18.30 Neben mir steht jemand und ließt die New York Times. Auf der Titelseite ist ein Foto vom Trabbitreffen in Zwickau. Gleich daneben ist eine Karte vom geteilten Deutschland. Die einzigen eingezeichneten Städte sind Heiligendamm und Zwickau. (?!)

18.31 Am Times Square leert sich die U-Bahn beachtlich. Ich kriege einen Sitzplatz neben einer ziemlich attraktiven und gutriechenden Mittelamerikanerin.

18.45 Ankunft am iHouse. Ich gehe direkt in die Kantine und hole mir Hühnchen mit Reis. Ich treffe auf andere Pall Mall Praktikanten. Wir quatschen über unsere Tageserlebnisse und was die nächsten Tage so anliegt.

19.37 Ich bin fertig mit Essen und gehe hoch auf mein Zimmer. Ich checke meine eMails und schaue was in Deutschland so passiert ist. Nebenbei schreibe ich schon ein paar Sätze für mein Blog auf.

20.43 Da es draußen schon dunkel wird, gehe ich ins Fitnessstudio zum Laufband-Training. Im Fernseher kommen folgen von Family Guy.

21.29 Ich bin wieder auf meinem Zimmer und sortiere Fotos. Ich habe keine Lust mehr, heute irgendwas aufregendes zu machen. Ich chatte mit ein paar Freunden aus Deutschland und schreibe in mein Auslandsblog. Vom Riverside Park her erklingt schöne Raggaeton Musik.

nach 24.00 Ich schlafe ein.

Ab nach Queens

Dienstag, 19.06.2007

Auf diesen Event habe ich mich schon lange gefreut - ein Baseball Spiel live in New York mit zu erleben. Kurz mal zur Info, es gibt zwei große Baseball Teams in New York. Die einen sind die New York Yankees und die anderen die New York Mets. Die Yankees sind diese Saison ziemlich schlecht, so sind wir zu einem Spiel der Mets zum Shea Stadion nach Queens gefahren, Gegner waren die Minnessota Twins.

Als vor dem Spiel die Amerikanische Nationalhymne ertönte und jeder im Stadion aufstand und seine Hand ans Herz legte war ich noch sehr beeindruckt. Davon sollten wir Deutschen uns noch ne Scheibe abschneiden! Aber als dann zu Beginn des Spiels das Stadion immer noch nicht voll war, hatte sich mein kurzzeitliches Stimmungshoch wieder gelegt. Da das Spiel nicht allzu viel her gab, haben wir uns erstmal einen fettigen 1 Foot Hot Dog geholt, der aber leider seinen Preis nicht wert war. Wenigstens das Bud war gut, Bier aus Alu-Flaschen trinkt man auch nicht alle Tage.

Im dritten Inning wurde das Stadion dann voller, da lagen die Mets aber auch schon 0:6 hinten. Die Stimmung war echt ziemlich im Keller. Fast spannender als das Spiel selber waren die Flugzeuge, die alle paar Minuten vom La Guardia Airport kommend dicht über das Stadion flogen. Dafür waren die Pausenspielchen aber recht lustig, seien es die T-Shirt Kanonen zu DJ Ötzi oder die Kiss Cam, die Leute aus dem Stadion auf der Videoleinwand gezeigt hat, die sich dann küssen mussten. Nach gut 2 1/2 Stunden war das Spiel dann zu Ende, unser Team hat nicht einen einzigen Punkt gemacht. Der Endstand meines wohl letzten Baseball Spiels war 0:9.

Shea Stadion in New York Flugzeuge über dem Shea Stadion

Hier noch der Text der Hymne der Mets, "Take Me Out to the Ballgame", welche im 7. Inning gesungen wird.

"Take me out to the ball game,
Take me out with the crowd.
Buy me some peanuts and Cracker Jacks,
I don't care if I never get back,
Let me root, root, root for the home team,
If they don't win it's a shame.
For it's one, two, three strikes, you're out,
At the old ball game."

Erkenntnisse: Beim Baseball gibt es keine Fangesänge, die Leute gucken einfach nur und klatschen ab und zu mal.

Die Leute hören hier viel Raggaeton (eine Mischung aus Latino und Hip Hop) und ich muss sagen die Musik ist gar nicht mal schlecht.

Abschied vom Kamera Team

Mittwoch, 20.06.2007

Heute wurde ich das letzte mal vom Kamerateam besucht. Nachdem ich schon mein Zimmer im iHouse offenbart habe, wurde ich nun auch auf Arbeit gefilmt und interviewt. Da in unserem Unternehmen gerade eine Reality Show gedreht wird, wurde ich gleich von zwei Kamerateams begleitet. Bin mal gespannt was dabei raus kommt.

Kamerateam auf dem Dach meiner Arbeitsstelle

Finanzielles und Kulturelles

Freitag, 22.06.2007

Das heutige CDS-Event war ein Besuch bei der Federal Reserve Bank im Financial Distrikt von Manhattan. Hier lagern in 30 Metern Tiefe mehr Goldbarren, als irgendwo sonst in der Welt. Und wir düften da mal runter! Zunächst mussten wir jedoch die strengen Einlasskontrollen über uns ergehen lassen. Fotos machen war verboten, und da wir keinen Bock auf Knast hatten, haben wir unsere Kameras auch sorgsam weg geschlossen. Dann gings per Fahrstuhl runter, durch eine 60 Tonnen Stahltür und dann standen wir auch schon direkt vor dem Gold! Leider hat unsere Führung aber ziemlich gestresst, so waren wir fast schneller wieder draußen als wir reingekommen sind.

Danach sind wir in einer Gruppe ins MoMA, wo uns schon eine lange Schlange wartender Besucher erwartete. Wie es der Zufall aber so will, sind wir just in dem Moment angekommen, als Lars und Ewa ganz vorne in der Schlange standen. Zum Unmut einiger anderer Besucher konnten wir somit vordrengeln und ohne auch nur eine Minute anzustehen ins MoMA spazieren. Und da es inzwischen auch schon 16 Uhr war, mussten wir nicht mal Eintritt zahlen.

Ich habe mich gleich erstmal zur Fotoaustellung bewegt, mit den ganzen Strichzeichnungen im Erdgeschoss konnte ich nicht so viel anfangen. Schöne Bilder hängen dort, auch für mich als Kulturmuffel sehr beeindruckend. Weiter oben ist dann noch moderne Kunst, hauptsächlich Malerei. Christin hat mich zum Glück noch auf das Kunstobjekt "Eurasia Siberian Symphony" von Joseph Beuys hingewiesen, sonst wäre ich da glatt dran vorbei gelaufen. Das Gebilde aus Stahl, Fett und einem toten Hasen soll übrigens den Ost-West-Konflikt zur Zeit des Kalten Krieges darstellen. Aha! Nebenan gabs auch noch viel Impressionistisches von Picasso, Monet und Henri Matisse zu sehen.

Mein Lieblingsbild von Ellsworth Kelly Eurasia Siberian Symphony von Joseph Beuys Ewa fotografiert Martin

Erkenntnisse: Bevor man ins MoMA geht, sollte man sich über einige Künstler informieren. Dann versteht man ihre Ausdrucksweise vielleicht auch besser.

Schon wieder haben wir zufällig Pall Mall Praktikanten in New York getroffen, diesmal hat es uns mindestens eine halbe Stunde Wartezeit beim MoMA erspart.

Ungelogen, der absolut sexieste Englisch-Akzent ist Schottisch!

Baden im Atlantik

Samstag, 23.06.2007

Relativ kurzfristig hatte ich die Möglichkeit bekommen, einen Ausflug zum Jones Beach State Park nach Long Island mitzumachen. Im nachhinein war es auch die richtige Entscheidung, denn das Wetter war perfekt und Andrea und Martin waren auch mit am Start.

Mit einem gelben Schülerbus sind wir morgens um 10 Uhr aufgebrochen und nach gut 2 Stunden am Jones Beach State Park eingetroffen. Der Strand hat super Sand und ist total breit. Nach einer ausgiebigen Partie Strandfußball haben sich die harten Kerls (mich einbegriffen) auch ins 15 Grad kalte Wasser gewagt. Die Schutzwacht hat uns aber gleich wieder rausgefischt, denn wir durften nur an bestimmten Abschnitten ins Wasser. Obwohl mir fast was abgefroren wäre, war es trotzdem ein schönes Erlebnis, im Atlantik zu baden. Dank meines "30-Fach Sonnenschutzpanzers" (O-Ton Andrea) habe ich den Tag auch ohne Sonnenbrand überstanden.

Sehr breiter und feinsandiger Strand Hab den Bauch vorher eingezogen.

Am Abend habe ich mich noch mit Yuri, einem alten Freund aus meiner Zeit in Schweden, getroffen. Die Welt ist echt ein Dorf, vor einem halben Jahr hatten wir uns noch in Budapest getroffen, da war überhaupt noch nicht die Rede von New York. Und nun sind wir beide hier und machen ein Praktikum, einfach unglaublich.

Gay Pride

Sonntag, 24.06.2007

Sorry wenn ich so viel in mein Blog schreibe, aber ich muss das einfach fest halten. Heute waren wir bei der "Gay Parade" in der Christopher Street, Gay Street und Umgebung, das heißt Homosexuelle überall. Bei der recht Männerlastigen Parade gabs für die Frauen ordentlich was zu gucken, für uns Kerls war echt wenig dabei. Hätte mir ja wenigstens noch ein paar leicht bekleidete Lespen gewünscht...

Umso mehr mussten wir gegenseitig aufgepassen, dass sich keiner von hinten ranschleicht. Nichts desto trotz, bei allem Spaß und Heiterkeit dieses Festes, die politischen Botschaften waren schon eindeutig. Bei uns in Deutschland ist die Gleichgeschlechtliche Ehe schon längst legalisiert, hier müssen die Leute noch dafür kämpfen. AIDS ist auch ein ziemlich großes Thema hier.

Wenig zu sehen in der Christopher Street... ...dafür aber umso mehr in der 8th Street.

Abends sind wir noch ordentlich einen bechern gegangen zum "1849" in der Bleecker Street in Greenwich Village. Bier für $3 und Chicken Wings für 20 Cent - da muss man einfach zuschlagen.

Nach 5 Bieren waren wir schon so richtig gangster

Erkenntnisse: Make Cures not wars.

Make Cocktails not wars.

Broadway Musical

Mittwoch, 27.06.2007

CDS hat sich wieder ordentlich was einfallen lassen und uns heute einen Besuch beim Broadway-Musical "RENT" im Nederlander Theatre gesponsort. Das Musical erzählt die Geschichte zweier junger New Yorker Künstler, die mit Drogen, Obdachlosigkeit und AIDS konfrontiert werden. Ich persönlich fand es eigentlich ganz gut, obwohl ich schon manchmal Probleme hatte bei dem englischen Gesang hinterher zu kommen.

Erkenntnisse: Die Kaugummies hier sind voll mies.

No open fire, no open fire!

Donnerstag, 28.06.2007

Wieder ist eine Arbeitswoche geschafft! Und das Beste ist, ich muss nächste Woche nur am Donnerstag arbeiten. Am Montag/Dienstag sind Betriebsferien und Mittwoch ist Independence Day (Nationalfeiertag).

Da Robert morgen Geburtstag hat, haben wir uns alle noch mal beim "1849" in der Bleecker Street getoffen. Bis zu dem Moment, als wir das Geburstagstörtchen mit Kerzen angezündet hatten, war es auch echt lustig. Das kann man sich echt nicht vorstellen, wir haben in dem Laden locker mal 500 Dollar gelassen und dann schmeißt uns ein dämlicher Türsteher wegen ein paar Kerzen auf der Torte raus? Das Blöde war, auf dem Bürgersteig durften wir eigentlich auch nicht stehen, weil wir könnten ja was böses vorhaben. Dabei wollten wir doch nur kurz Robert gratulieren! Die Quittung hat er gleich bekommen, wir sind abgehaun und haben ein paar Meter weiter im "Off the Wagon" weiter gefeiert.

Die billigen Pitcher dort haben uns dann doch noch recht fröhlich gestimmt. Nur das ewige Warten auf die U-Bahn beim Nachhauseweg war wieder nervig.

Erkenntnisse: Man darf nicht in Gruppen auf dem Bürgersteig stehen bleiben.

Nachts um 4 Uhr fährt die U-Bahn-Linie 1 allenfalls alle 45 Minuten.

Politik Seminar und French Party

Freitag, 29.06.2007

Immer wieder aufs neue haben wir am Freitag Seminare über die amerikanische Gesellschaft, heute hat uns ein lokaler Politiker über das Wahlsystem in den USA aufgeklärt. Und das war so langweilig! Ich hätte gerne mal mit ihm über Dinge gesprochen, die hier echt verkehrt laufen. Zum Beispiel werden junge Männer mit 18 in den Krieg geschickt, dürfen aber zu Hause nicht mal ein Bier trinken. Es gibt hier immer noch die Todesstrafe und Folter in Guantanamo Bay scheint völlig legitim zu sein. Ein Typ wurde Präsident dieses Landes, obwohl er weniger Stimmen als sein Kontrahent hatte. Das Kyoto-Protokoll wurde nicht ratifiziert und Paris Hilton ist wichtiger als die Müllprobleme in New York. Ganz zu schweigen von dem Stimmenkauf im Wahlkampf. Ich hatte echt gehofft, nach dem Seminar ein positiveres Bild von der Politik hier zu haben, aber dem war nicht so.

Abends habe ich noch auf einer Party bei meinem französischen Arbeitskollegen Come den Anfang des Wochenendes gefeiert. Er lebt in der Upper East Side, also genau auf der anderen Seite von Manhattan. Die Gegend war echt nicht so prickelnd, ich habe mich dort auch das erste mal richtig unwohl gefühlt. Umso besser war aber die Party bei ihm! Zu blöd, dass ich nicht meine Kamera dabei hatte. Die Frenchies haben ne echt coole Show gemacht und der Frauenanteil war auch extrem gut. Es waren auch viele Spanierinnen auf der Party, die sehr gut Deutsch sprechen konnten.

Erkenntnisse: Ein Taxi von der Upper East Side zu Upper West Side kostet gerade mal 13 Dollar.

Es gibt eine grüne Welle in New York, die recht gut funktioniert um von Süden nach Norden zu kommen.

European Business Schools sind echt gut, die Studenten müssen mindestens ein mal ins Ausland gehen.

Ohne Hose keine Competition!

Samstag, 30.06.2007

Nach der heftigen Party gestern bin ich den Tag gemütlich angegangen. Ohnehin merkt man so langsam, dass die ständigen Trips ganz schön schlauchen. Nach dem $12 Frühstück im iHouse (neuer Rekord) bin ich am Nachmittag alleine ins "Metropolitain Museum of Art" (oder kurz Met) in die Fifth Avenue gefahren. Dort gibt es echt alles anzuschauen, von Griechischer Kunst, über Ritterrüstungen bis hin zur modernen Malerei. Von Andy Warhol ist auch vieles dabei, darunter auch das riesige Bild von Mao. Ganz oben im Museum gibt es noch eine schöne Dachterasse mit Blick auf den Central Park.

Da ganz in der Nähe auch das Apple Store ist, habe ich mich kurzerhand entschlossen, mir mal das neue iPhone anzuschaun. Nach 15 Minuten anstehen hatte ich das Telefon tatsächlich in meinen Händen und konnte damit rumspielen. Ist schon ein schickes Teil muss ich sagen! In Europa müsst ihr auf diesen Augenblick übrigens noch ein halbes Jahr warten. ;-)

Den Abend haben Christin, Martin und ich mit einer Gruppe Amerikaner(innen) in der 14th Street verbracht. Beim Vorglühen im Zimmer eines Amerikaners wurde unsere Gruppe immer größer und ich hab' nicht schlecht geguckt, als wir beim Losgehen eine Frauenquote von locker 80% hatten. Da war echt für jeden Geschmack was dabei. Der Laden wo wir hin wollten war echt spießig, Kerle mussten $25 Eintritt zahlen und mindestens $50 vertrinken. Ich sollte jedoch $300 Eintritt zahlen, weil ich kurze Hosen an hatte - völliger Schwachsinn!

Umso genussvoller habe ich das Bier mit Ad und ein paar Amerikanerinnen im nahe gelegenen Pub getrunken. Nur mit dem Tip haben wir uns diesmal etwas vertan, die Kellnerin hat locker mal $50 bekommen, obwohl wir nur für $100 getrunken hatten. Als sie sich freudestrahlend für die Kohle bedankt hatte, wollten wir ihr auch nicht mehr sagen, dass wir eigentlich noch was zurück haben wollten.

Gute Musik, lecker Bier und nette Kellnerinnen gibts es hier.

Erkenntnisse: Pabst Blue Ribbon (kurz PBR) ist das billigste genießbare Bier in den Staaten. Vergleichbar mit Sternburg Export in Deutschland.

Tequilla mit Tabasco brennt den Hals frei.

Wer Silikonbrüste sehen möchte, sollte in den .... Club gehen in der 14th Street.

Ich brauche eine Hosentaschenkamera um mehr Partyfotos zu machen.

Rock and Roll

Sonntag, 01.07.2007

Die " Sex and the City" Tour mit Christin habe ich leider verpennt, es ging einfach zu lange gestern. Dafür bin ich aber mit Frauke und Sebastian zu einem Hardcore-Metal Konzert in der "Knitting Factory" gegangen. Meine Arbeit ist nur ein paar Blocks entfernt, ich hätte soeinen Laden gar nicht in dieser Gegend erwartet. Aber die Musik war mir wiedermal zu viel Geschreie und zu wenig Melodie. Die Leute sind aber verdammt gut abgegangen dabei, hat mich irgendwie an die alten Zeiten im Muggefug in Cottbus erinnert. Im Nachbarsaal hat eine komische Nazi-Band aus Deutschland gespielt - völlig abgefahren.

Erkenntnisse: Es ist verdammt schwierig, sich für eine Party zu entscheiden. Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten.

Ich kann Reis und Nudeln nicht mehr sehen, ich will endlich wieder Brot, Kartoffeln und einen schönen Döner.

Independence Day

Mittwoch, 04.07.2007

Nationalfeiertag in den USA. Dadurch gab es einen freien Tag auf Arbeit und ein super Feuerwerk mit Aussicht auf die Skyline von New York. Ich habe mich am FDR Drive postiert auf Höhe der 18th Street. Anfangs war es recht gewöhnlich, aber als dann auf einmal Herzen, Würfel und umherschwebende Quallen am Himmel hochgeschossen wurden, war ich schon sehr beeindruckt. Für mich viel zu früh war es schon nach 20 Minuten zu Ende. Wie immer sind die Amis unmittelbar nach der letzten Rakete sofort verschwunden.

Feuerwerk am East River Feuerwerk am East River

Erkenntnisse: Wenn die U-Bahn voll ist, dann kommt keiner mehr rein (und auch kaum Einer raus).

Auto-Alarmanlagen gehen bei sehr starkem Feuerwerk an.

Es ist extrem schwierig sich ohne Handy irgendwo in New York zu treffen. Ich hatte leider meinen alten Lacrosse-Teamkollegen Ben aus Cottbus verfehlt.

Musik und Kultur

Freitag, 06.07.2007

Wie könnte man den Freitag besser beginnen, als sich ein Konzert im Bryant Park anzuschaun? Im Rahmen der Fernsehsendung "Good Morning America" (von uns auch spöttisch ZDF-Fernsehgarten genannt) gibt es jeden Freitag kostenlose Konzerte. Nur ist hier nicht Hansi Hinterseer oder Stefan Mross sondern keine Geringere als Nora Jones am Start! Um noch gute Plätze zu bekommen, haben wir uns schon kurz nach 7 auf den Weg gemacht.

Dort waren weniger Menschen als erwartet, aber für das Fernsehen wurde natürlich alles perfekt insziniert. Die Leute durften immer schön in den Kamerakran jubeln und Plakate hochhalten, wenn der Einpeitscher auf der Bühne faxen machte. Aber das kannten wir ja schon von der NBC Morning Show. Ohne sich vorzustellen hat sich dann kurz vor 9 eine langhaarige Schönheit auf einen Klavierstuhl gesetzt und losgelegt. Gut dachten wir, dass muss dann Nora Jones sein. Der Gesang war auch echt schön, nur war nach einem Lied erstmal (Reklame) Pause. Schönes Konzert! Nach einem kleinen Interview mit dem ständig grinsenden Moderatoren Trio gab es dann sogar 2 Lieder am Stück. Der Wahnsinn! Dann plötzlich haben sich die Moderatoren verabschieded und das Konzert war vorbei - nach nur 3 Liedern. Willkommen im Fernsehen!

Menschenmenge vor der Bühne im Bryant Park So sehen unfertige Hochhäuser aus Nora Jones auf der Bühne

Ich habe mich dann mit Martin gleich in Richtung Financial Distrikt verschabschiedet. Mit einem kleinen Umweg über Wall Street und Trinity Church sind wir zum Visitor Center vom World Trade Center gegangen. Neben einer wirklich ergreifenden Austellung mit gefundenden Gegenständen und einigen Videos gibt es dort auch eine Walking Tour mit Zeitzeugen, die von ihren Erlebnissen Berichten. Unser Guide war ein Angestellter aus dem 76. Stock, der zum Zeitpunkt der ersten Einschlags aus der U-Bahn kam. Die Geschichten waren wirklich sehr spannend!

Ziemlich eng am letzten Ende der U-Bahn Station Sascha posiert vor der Börse (umgeben von Polizisten mit Maschinen Pistolen, die hier nicht zu sehen sind) Winter Garden im World Financial Center, von oben hat man einen guten Ausblick auf die Baustelle

Gegen Mittag hatten wir dann unser Seminar zum Thema "Soziale Probleme in New York". Diesmal haben wir aber nicht in einem Konferenzraum gesessen, sondern sind direkt in eines der Brennpunktgebiete gefahren und haben zusammen mit einer Hilfsorganisation Nahrungsmittel an Bedürftige ausgeteilt. Die Organisation heißt Elohim und verteilt seit 8 Jahren Essen in der Elohim Christ Church in Queens.

Als wird dort ankamen, war die lange Schlange an Bedürftigen kaum zu übersehen. Ich hatte mich mit meinen nagelneuen Adidas-Schuhen das erste mal richtig schlecht gefühlt. Teilweise hatten die Leute seit 7 Stunden angestanden, nur um etwas abzubekommen. Das hat mich echt mitgenommen, um so mehr Energie habe ich beim Austeilen der Nahrungsmittel und beim Karton falten aufgebracht. Wir haben insgesamt rund 400 Menschen versorgt und dabei eine unglaubliche Erfahrung gemacht. Danke CDS für dieses Seminar!

Da waren die Kartons und die Leute schon alle weg...

Völlig fertig sind wir danach zu Hause angekommen, aber der Tag ging ja noch weiter. Jeden ersten Freitag im Montag gibt es eine Party im Guggenheim Museum, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten. Im Klartext bedeutet das, man kann sich die Galerie anschaun und gleichzeitig zu Wein und Bier abtanzen. Die Schlange draußen war auch wirklich vielversprechend, sehr hübsch angezogene Frauen und eine gute Stimmung. Drinnen war es aber nicht ganz so umwerfend. Die Partyzone war nur im Erdgeschoss und bis auf ein wenig Kopfnicken ging auch wirklich nicht viel ab. Aber die Ausstellung an sich fand ich sehr schön, ob ich dafür aber nochmal $25 Dollar ausgeben würde, wage ich zu bezweifeln.

Blick von oben in die Partyzone Coole Fußböden zum Abtanzen

Auf dem Nachhauseweg habe ich wieder jemand bekannten in der U-Bahn getroffen. Es ist echt unglaublich, wir fahren Nachts um 2 in einer super leeren U-Bahn nach hause und wer setzt sich genau neben mir? Ein alter Tänzer aus Berlin! Die ganze U-Bahn war frei und er steigt genau in meine U-Bahn in meinen Wagon ein und setzt sich neben mir. Zuerst konnte ich es gar nicht glauben, bis ich ihn dann angequatscht und gefragt habe. Er kannte mich nicht, aber ich hatte ihn ja oft genug bei Turnieren gewinnen sehen, weswegen mir auch sein Gesicht so bekannt vor kam. Er war gerade mit seiner Tanzpartnerin auf dem Weg zur Unterkunft in Harlem.

Erkenntnisse: Es ist verdammt schwierig Hilfsbedürftigen Menschen in die Augen zu schauen und zu sagen, dass sie etwas nicht bekommen können.

Das Bier (Brooklyn Lager) und der Wein bei der Guggenheim Party schmecken zum kotzen.

Die Welt isn Dorf.

Nochmal Tourismus

Sonntag, 08.07.2007

Eine leichte Grippe hat mich die letzten Tage ein wenig ausser Gefecht gesetzt. So konnte ich gestern nicht zum Live Earth Konzert fahren und bin auch Abends nicht mehr weg gegangen. Heute wollte ich aber noch was machen, es ist einfach zu schade auf dem Zimmer seine Grippe auszukurieren.

Nachdem ich ordentlich ausgeschlafen hatte, bin ich mit Frauke, Linda und Sebastian zu "Governors Island" unmittelbar vor der Südspitze von Manhattan gefahren. Es gibt eine kostenlose Fähre, die Besucher halbstündlich auf die verlassene Insel bringt. Heute war dort eine Art Volksfest mit vielen hippen Leuten in abgefahrenen Kostümen.

Es gibt echt schöne Bauten auf Governors Island, die meisten sind jedoch geschlossen und modern vor sich hin. Von meinem Reiseführer habe ich erfahren, dass die Stadt New York schon seit Jahren vergeblich nach einem ordentlichen Nutzungskonzept für die Insel sucht. Kann mir gar nicht vorstellen, dass das so schwierig ist, denn der Ausblick auf New York und New Yersey ist wirklich top.

Typisch Amerikanische Bauten auf der Insel Viele Bauten sind aber geschlossen. Frauke, Sebastian, Linda und ein schöner Ausblick auf die Südspitze von Manhattan.

Anschließend bin ich mit Linda noch auf die Dachterasse des Rockefeller Centers gefahren. Zuerst gabs aber noch einen propagandamäßig aufgezogenen Informationsfilm, der eigentlich nur aussagt, wie toll dieses Gebäude eigentlich ist (O-Ton "Feels like the center of the universe"). Mit einem teilweise durchsichtigen Expressaufzug ging es dann rasend schnell hoch auf die Dachterasse in den 67.Stock mit schönem Ausblick auf ganz Manhattan. Endlich habe ich auch mal den Central Park in voller Größe gesehen. Schade, dass das Wetter ein wenig diesig war (oder waren es die Autoabgase?).

Sowas sieht man leider viel zu oft in New York. Verschnupfter Sascha mit Ausblick auf den Central Park

Erkenntnisse: Der Aufzug im Rockefeller Center ist echt cool!

Letzter Arbeitstag

Donnerstag, 12.07.2007

Ich habe es geschafft! Am letzten Tag meines Praktikums ist die von mir erstellte Website online gegangen und informiert nun mehrere Hundert Nutzer pro Tag über mein Praktikumsunternehmen. Zuvor habe ich jedoch die stressigste Arbeitswoche überhaupt gehabt, Dienstag und Mittwoch hatte ich jeweils bis um 21 Uhr gearbeitet und konnte mir auch einiges von der Chefin anhören. Dafür konnte ich mich am letzten Tag ordentlich von meinen Kollegen verabschieden, alle haben auch brav meine Amerika-Flagge unterschrieben.

Direkt nach der Arbeit hatten noch alle Pall Mall Praktikanten das Abschiedsessen bei "Panchito's Mexican Restaurant" in der MacDougal Street. Die Hälfte der Praktikanten bleibt nämlich für weitere 6 Wochen in New York. Ich bin leider in der Gruppe, die schon nach 6 Wochen abreisen muss. Wiedereinmal hat uns die Pall Mall Foundation alles gesponsort und uns einen schönen Abend beschert.

Abschiedsessen beim Mexikaner

Da wir aber nach dem Essen noch ein wenig was erleben wollten, sind wir zum "Harry's" am Water Taxi Beach nach Long Island City (Queens). Mit Blick auf das Empire State Building, das Chrysler Building und das UN-Hauptgebäude konnten wir dort gut quatschen und chillen. Bei einem Glas "New York Beach Lager" habe ich mich wie ein richtiger New Yorker gefühlt - sofern es einen richtigen New Yorker überhaupt gibt.

Quatschen bei Harry's am Water Taxi Beach in Queens Die gute Aussicht auf Manhattan gab's gratis.

Kurz nach 12 sind wir noch los zu einer Techno-Party im Love Club in der MacDougal Street. Für alle Freunde elektronischer Tanzmusik, ich kann diesen Laden wirklich weiter empfehlen! Heute hat dort RobGee aufgelegt, laut Frauke in ziemlich bekannter DJ. Ich kannte ihn vorher nicht, aber spätestens als er mit seiner Band feinsten Crossover präsentiert hat, war ich von den Qualitäten dieses Mannes überzeugt. Zu Liedern wie "E-C-S-T-A-S-Y Because I like to get high" haben wir vernünftigt abgerockt. Die Musik hat mich ein wenig an meine alte "Such a Surge" Platte erinnert. Spätestens mit dem heutigen Abend bin ich endgültig in New York angekommen. Nur doof, dass ich schon bald wieder weg muss.

Trotz wenig Gästen eine gute Stimmung im Love Club

Erkenntnisse: Pois sind ziemlich angesagt in New York.

Abschiedsparty bei Carolin

Freitag, 13.07.2007

Wie so oft haben wir auch heute wieder bei Carolin im 11.Stock eine kleine Fete gefeiert. Sie hat das größte Zimmer von uns allen und einen eigenen Balkon mit coolem Ausblick.

Die einzigen IT-Studenten dieses Jahr, Martin und ich Auch Martina und Lars hatten ihren Spaß

Auch wenn wir alle ziemlich fertig waren, haben wir es bis um 4 ausgehalten. Es ist echt schade, jetzt wo wir gerade soeine coole Truppe sind werden wir wieder auseinander gerissen. Nur gut, dass wir uns alle spätestens beim Nach-Treffen im November wieder sehen.

Good Bye New York City

Samstag, 14.07.2007

"It's easier to leave than to be left behind
Leaving was never my proud
Leaving New York, never easy
I saw the light fading out"
(aus "Leaving New York" von R.E.M.)

Mein kürzester aber trotzdem intensivster Auslandsaufenthalt geht zu Ende. Zugegebenermaßen bin ich auch verdammt fertig - die Hitze, der Lärm und die kurzen Nächte sind auf Dauer ganz schön anstrengend.

Wie war es so? Nun, die ersten Tage in New York waren schon ziemlich überwältigend. Noch nie war ich in meinem Leben zwischen so vielen Menschen, so beindruckenden Gebäuden und so vielen unterschiedlichen Kulturen. Zugegebenermaßen ist mir in den ersten Tagen nicht nur einmal die Kinnlade runter gefallen. Ich kann mich noch genau erinnern, als ich das erste mal in Midtown Manhattan aus der U-Bahn gestiegen bin und plötzlich inmitten der ganzen Wolkenkratzer stand. Oder als ich vom 22.Stock des deutschen Konsulats auf die Straßenschluchten geschaut habe. Für genau diese Momente bin ich nach New York gekommen! Komisch ist nur, dass einem vieles so vertraut vor kommt, obwohl man noch nie hier gewesen ist.

Die Stadt ansich ist komplett zugebaut, es ist überall laut und man ist ständig unter Menschen. Jeder versucht hier sein Stück vom New Yorker Kuchen abzubekommen und dementsprechend stressig ist es auch. An den ständigen Lärm habe ich mich bis zuletzt nicht gewöhnt. Dafür ist man aber auch in einer der aufregendsten Städte unserer Erde. Und was hier von Menschenhand geschaffen wurde, ist schon sehr beeindruckend!

Auch sonst gibt es viel schönes hier, die netten und offenen Leute aus aller Welt, viele schöne Parks, unglaublich leckere Sandwiches, die üppige Auswahl bei der Partyplanung, die leckeren Schoko-Muffins oder auch die langen Laden-Öffnungszeiten. Das alles werde ich in Deutschland vermissen! Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Dingen, die ich nicht mag. Die komischen Regeln überall wie z.B. nicht in Gruppen auf dem Bürgersteig stehen oder kein Alkohol in der Öffentlichkeit trinken zu dürfen, das nervt! Generell finde ich es albern, Leute erst mit 21 an Alkohol zu lassen. Alle meiner jüngeren Amerikanischen Freunde hier hatten einen gefälschten Ausweis, nur damit sie Abends auch feiern durften.

Alles in allem war die Zeit in New York aber viel zu kurz. Man hat die Leute gerade richtig kennen gelernt, da ist schon wieder Abreise. Das International House kann ich als Unterkunft wärmstens weiter empfehlen, denn im hauseigenen Pub lernt man so viele Leute aus aller Welt kennen, da macht es echt Spaß ein Bier zu schlürfen.

Was sind die Unterschiede zu Deutschland? Was die sozialen Aspekte angeht ist New York und die USA weit hinter Deutschland. Bei weitem nicht jeder ist Krankenversichert und Leistungen wie ALG-II gibt es hier auch nicht. Ganz zu schweigen von den Mietpreisen, meine Buchte im iHouse hatte schlappe 600 EUR pro Monat gekostet - und das ist noch billig hier!

Auch für die Jugend ist es hier deutlich umkomfortabler als in Deutschland. Fast alle verlassen die Uni mit einem riesen Schuldenberg, den sie während ihres Arbeitslebens abarbeiten dürfen. In der Branche wo ich gearbeitet habe, dürfen die Absolventen auch erst mal 2 Jahre unbezahlte Praktika machen, ehe sie irgendwo eine bezahlte Stelle bekommen. Vieles was wir in Deutschland als selbstverständlich erachten, gibt es hier nicht.

Wie in England und Schweden wird man als Deutscher durchaus auch mit der Nazi-Vergangenheit konfrontiert. Als ein Einlasser in einer Disko zu mir sagte: "Wir müssen die Juden ausrotten" um zu testen, ob ich wirklich Deutscher bin, war ich schon mal geschockt. Ich meinte dann, dass dies nicht lustig ist und er dafür in Deutschland in den Knast geht - da fand er es auch nicht so mehr so lustig. Die Leute gehen einfach lockerer damit um, als wir Deutschen.

Mir ist aufgefallen, dass die Leute hier viel zuvorkommender und hilfsbereiter sind als in Deutschland. So werden für Frauen ständig die Türen aufgehalten und in der U-Bahn bekommt man als älterer Mensch sofort einen Platz, egal wie voll es ist. Auch die typische Begrüßung "Hey, how are you?" kann man wohl in die Kategorie "Umgangssprachliche Höflichkeit" stecken, auch wenn sich die Leute nicht wirklich für den Gesundheitszustand des Gesprächspartner interessieren. Trotzdem ist es aber auch ein guter Anfang für einen Small-Talk, den man hier öfter mal hat, sei es auf Arbeit, in der U-Bahn oder im Ladengeschäft.

Wie war die Arbeit so? In der Arbeitswelt ist alles ein wenig anonymer als in Deutschland. Leute kommen und gehen wie sie wollen, das merkt man spätestens wenn bei der Mittagspause plötzlich alle weg sind und man als einziger übrig geblieben ist. Ich persönlich habe dann immer Leute gefragt, ob sie mitkommen zum Essen. Ansonsten gehen die Leute einfach los, wann sie Hunger haben. Eigentlich auch nicht schlecht. Dafür macht man hier aber auch schneller Überstunden, die Arbeit muss geschafft werden.

Und sonst? Der Abschied von den Leuten ist wie immer schwer gefallen. Ich wäre gerne noch länger da geblieben, aber mein Stipendium war halt nur für 6 Wochen. Zusammen mit 13 anderen Praktikanten habe ich New York kurz nach 20 Uhr per Flugzeug verlassen. In 11.000 Metern Höhe haben wir die Gelegenheit genutzt, noch schön mit Prosecco anzustoßen. Es hätten eigentlich nur noch Fraukes Lautsprecher und die anderen 13 Leute gefehlt, dann wäre es fast wie im iHouse gewesen. Am Sonntag früh 10 Uhr deutscher Zeit sind wir dann gelandet. Selbst am Flughafen war alles so verdammt ruhig. Keine Feuerwehr, keine hupenden Autos, kaum Fußgänger - Willkommen in Deutschland. Die nächsten Tage werde ich mich erstmal erholen, bis dann das nächste große Projekt auf mich wartet, meine Bachelorarbeit.

Ich bedanke mich für das Mitlesen in meinem Auslandsblog und hoffe, Ihr konntet einen kleinen Eindruck von dem Leben in New York gewinnen. Jeden, der selbst so etwas machen will, kann ich nur raten, bewerbt euch bei der Pall Mall Foundation! Es gibt Praktikas für jeden Berufszweig und man muss auch nicht studiert haben, um hier teilzunehmen. Grundsätzlich gilt, wer sich nicht bewirbt, hat auch keine Chance dabei zu sein.

In diesem Sinne, bis zum nächsten mal...Euer Sascha!

Nachtrag

Dienstag, 01.01.2008

Ich freue mich immer über Kommentare von euch und werde eure Fragen immer nach bestem Wissen und Gewissen beantworten. Ich werde euch aber keine Hinweise zum Auswahlverfahren bzw. dem Telefoninterview von Inwent oder der Pall Mall Foundation geben. Sorry, aber Anfragen dazu sind zwecklos. Falls es mit Pall Mall nicht klappt, gibt es ja auch genug Alternativen für ein Praktikum in New York oder anderen Teilen der USA.