Mittendrin im New Yorker Alltag

Montag, 18.06.2007

Nach dem anstrengenden Wochenende geht gleich wieder der Alltag los. Irgendwie verschwindet auch langsam das Touristen Gefühl bei mir. Sei es nun die morgentliche Fahrt zur Arbeit in der übervollen U-Bahn, das alltägliche Mittagessen in Chinatown oder das hektische American Business. Irgendwie steckt man schon mitten drin. Hier mal ein kleiner Tagesbericht.

8.10 Der Wecker klingelt und ich wache durchgeschwitzt auf. Meine Hand tut weh, vermutlich von heute Nacht als ich aus dem Bett gefallen bin.

8.16 Ich kann mich aus meinen Bett bewegen und gehe erstmal ordentlich duschen.

8.47 Ich esse einen Bagel mit Nutella auf dem Zimmer, unmittelbar danach gehts los zur U-Bahn Station.

9.16 Die Türen der U-Bahn gehen auf und ich steige in eine überfüllte Bahn. Um mich herum hören alle auf ihrem iPod.

9.27 Die U-Bahn stoppt unerwartet wegen "Traffic Ahead" (anderer Zugverkehr vorraus).

9.44 Die Klimaanlage in der U-Bahn läuft auf Hochtouren, langsam wird mir kalt. Zu blöd, dass ich heute meinen Pullover nicht bei habe.

9.45 Die Zugführer sagt durch, dass die U-Bahn nicht mehr alle Haltestellen anfährt, da wir schon so viel Verspätung haben. Meine Haltestelle wird natürlich übersprungen.

9.52 Ich steige eine Station später aus, als eigentlich geplant. Ich darf jetzt 5 Blocks zur Arbeitsstelle laufen.

9.59 Doch noch pünktlich auf Arbeit angekommen.

10.02 Ich habe den Besen in der Hand und fege das Büro aus. Meine Kollegen putzen die Küche, die Treppe und die Klos.

10.03 Ich stelle mich mit meinen Besen in eine Ecke und warte bis die morgentliche Putzschicht zu Ende ist.

10.15 Ich setze mich an meinen Computer und arbeite weiter an meinem Projekt.

11.47 Ein Typ ruft mich an und will seine neuesten Web Marketing Tricks an mich verkaufen. Voll fürn Arsch, das kann ich auch alleine.

13.51 Mittagspause. Ich gehe mit einem Kollegen nach Chinatown zum Burger King.

13.56 Wie so oft werden uns in Chinatown Drogen zum Verkauf angeboten.

14.40 Zurück am Arbeitsplatz, leider funktioniert das Internet aber gerade nicht.

14.41 Meine Arbeitskollegen erzählen mir über ihre Erlebnisse beim Spring Break in Cancun in Mexico. Dieser Schlauch mit dem dort Alkohol getrunken wird heißt Funnel, ansonsten ist wohl das Trinken vom Ice Inge sehr beliebt.

15.13 Internet geht wieder und ich kann vernünftig weiter arbeiten.

18.03 Feierabend. Ich entscheide mich nach der Arbeit nichts mehr zu machen, bin einfach zu Müde.

18.11 Am U-Bahnhof spielt jemand ziemlich coole Musik mit einem Banjo und einem Plastikeimer. Ich geb ihm 'nen Dollar weil mir der Rhytmus gefällt. Riesen Ratten laufen über die Gleise. Es ist sehr heiß hier unten, ich schwitze im stehen.

18.15 Ich sitze wieder in der U-Bahn und fahre nach Hause. Diesmal habe ich auch meinen MP3-Player mit weißen Ohrstöpseln rausgeholt und höre meine neue Raggaeton Compilation. Ich mache somit das Gleiche wie der Rest meines Waggons.

18.27 Es wird verdammt voll in der U-Bahn, ich mache Platz für eine ältere Dame.

18.30 Neben mir steht jemand und ließt die New York Times. Auf der Titelseite ist ein Foto vom Trabbitreffen in Zwickau. Gleich daneben ist eine Karte vom geteilten Deutschland. Die einzigen eingezeichneten Städte sind Heiligendamm und Zwickau. (?!)

18.31 Am Times Square leert sich die U-Bahn beachtlich. Ich kriege einen Sitzplatz neben einer ziemlich attraktiven und gutriechenden Mittelamerikanerin.

18.45 Ankunft am iHouse. Ich gehe direkt in die Kantine und hole mir Hühnchen mit Reis. Ich treffe auf andere Pall Mall Praktikanten. Wir quatschen über unsere Tageserlebnisse und was die nächsten Tage so anliegt.

19.37 Ich bin fertig mit Essen und gehe hoch auf mein Zimmer. Ich checke meine eMails und schaue was in Deutschland so passiert ist. Nebenbei schreibe ich schon ein paar Sätze für mein Blog auf.

20.43 Da es draußen schon dunkel wird, gehe ich ins Fitnessstudio zum Laufband-Training. Im Fernseher kommen folgen von Family Guy.

21.29 Ich bin wieder auf meinem Zimmer und sortiere Fotos. Ich habe keine Lust mehr, heute irgendwas aufregendes zu machen. Ich chatte mit ein paar Freunden aus Deutschland und schreibe in mein Auslandsblog. Vom Riverside Park her erklingt schöne Raggaeton Musik.

nach 24.00 Ich schlafe ein.