Berichte von 06/2007

Erstes Seminar und weitere New York Erkundungen

Freitag, 01.06.2007

Jeden Freitag haben wir ein von CDS organisiertes Seminar über gesellschaftliche Themen der USA. Heute waren wir bei einem Journalist vom Hollywood Reporter am Broadway. In überaus lockerer Atmosphäre hat uns Georg Szalai, ein ausgewanderter Österreicher, über die Medienlandschaft in den USA informiert und uns ein paar Einblicke in die Großraumbüros seines Verlages gewährt. Ich wusste vorher nicht, dass "USA Today" mit einer Auflage von nur 2 Mio die auflagenstärkste Zeitung in den USA ist. In Deutschland kennt man ja eher die New York Times oder Washington Post. War schon sehr informativ muss ich sagen.

Martina, Christin, Lars und rechts noch Frauke in der U-Bahn Typisches Großraumbüro

Gleich danach sind wir alle gemeinsam mit Anika, Katy und Johanna von CDS per Fähre vom Battery Park zur Freiheitsstatue und nach Ellis Island gefahren. Es war unglaublich sonnig und heiß auf dem Kutter, aber dank Christins Sonnencreme hab ich es ohne Sonnenbrand überstanden. Danke noch mal dafür! :-)

Battery Park im Süden von Manhattan Manhattan vom Wasser aus Freiheitsstatue

Ellis Island kann man empfehlen, der Ort ist wirklich Geschichte zum Anfassen. Hier wurden alle Einwanderer in die USA abgefertigt, wobei nicht jeder mit offenen Armen empfangen wurde. Nach ein paar Stunden auf Ellis Island sind wir zurück mit dem Boot zur Südspitze von Manhattan zum Battery Park. Von hier ist es nur ein paar Blocks zum Financial Distrikt, zur Wallstreet und zu Ground Zero. Am Ground Zero sieht man übrigens noch nichts, anscheinend wird immer noch am Fundament gebaut.

Martin und Sebastian am Lage checken. Im Hintergrund noch Martina und Ewa. Ground Zero

Die Fotos vom heutigen Tag werden später reingestellt. Ich muss mich nämlich erstmal fertig machen für die nächtliche Partytour.

Anmerkung: Die Partytour war dann doch nur ein Besuch beim Pub im International House. Wir waren einfach zu kaputt. Dafür habe ich im Pub meinen Nachbar aus New York und einige andere Leute aus Spanien, Chile und Indien kennen gelernt. Leider waren aber auch wieder viele Deutsche am Start. Man kann echt hinfahren wo man will, Deutsche trifft man immer.

Erkenntnisse: Die Freiheitsstatue habe ich mir irgendwie größer vorgestellt.

In der New Yorker U-Bahn kann es richtig eng werden. Nur blöd, wenn dabei jemand seinen Schließmuskel nicht unter Kontrolle hat.

Tag ohne CDS-Event

Samstag, 02.06.2007

So langsam verschwindet das Klassenfahrts-Feeling, heute war der erste Tag an dem wir keine Gruppenveranstaltung hatten.

Da ich mir hier nicht wieder nen Bierbauch antrinken möchte wie damals in England, hab ich mir erstmal mit Sebastian ein paar Laufschuhe geholt. Direkt am iHouse ist ja der Riverside Park, wo man prima laufen kann.

City Hall Park

Am Nachmittag haben wir uns alle im Central Park Ecke Columbus Circle getroffen, um eine Runde zu chillen. Der Park ist einfach riesig, ich muss da mal am besten mit einem Fahrrad durch. Abends sind wir dann zum ersten mal richtig zum Feiern in die Stadt gefahren. Irgendwie hat es die Pall Mall Gruppe nicht geschafft, sich geschlossen zum U-Bahnhof zu bewegen. So bin ich dann letztendlich mit Martin, Alvaro (aus Spanien), Ernesto, Anabell sowie Camillo (alle USA) Richtung East Village gefahren.

In Chinatown und East Village sind viele kleine Bars und Clubs, letztendlich haben wir uns an einer sehr RnB lastigen Bar nieder gelassen. Am Ende haben wir auch ganz gut gefeiert, mit spanisch-stämmigen Leuten hat man ja naturgemäß immer gute Partys.

Erkenntnisse: Klamotten und Schuhe sind hier deutlich billger als in Deutschland.

Auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gibt es eine Sperrstunde. In New York wird ab spätestens um 4 Uhr kein Alkohol mehr ausgegeben und eine Stunde später geht das Licht an.

In Chinatown riecht es komisch.

In New York ist die Frage wo man her kommt fast wichtiger als die Frage nach dem Namen. Man findet einfach keine ursprünglichen New Yorker, unglaublich woher die Leute hier alle her kommen.

Erster Arbeitstag

Montag, 04.06.2007

Nach 5 Aufregenden Tagen in New York geht nun der Ernst des Lebens los. Aus rechtlichen Gründen darf ich mein Praktikumsunternehmen nicht nennen, aber ich kann sagen, dass es eine Multimedia-Agentur in Downtown Manhattan ist.

Durch einen Pall Mall Praktikanten vom letzten Jahr wurde ich schon auf die Eigenarten des Betriebes hingewiesen, trotzdem bin ich frohen Mutes pünktlich um 10 Uhr zum ersten Arbeitstag erschien. Nur hat mich da komischerweise keiner richtig wahrgenommen! Als ich ankam, war zunächst nur ein Dutzend herumwuselnder Praktikanten zu finden, die damit beschäftig waren, die Küche zu putzen. Bevor ich mich richtig vorstellen konnte, hatte ich auch schon ein Staubtuch in der Hand und durfte die Tische sauber machen. Schön dachte ich mir!

Glücklicherweise kam dann Rebecca, eine Festangestellte Australierin, und hat mich erlöst. Nach einem Gespräch mit der Chefin war ich dann auch schon mitten drin im Arbeitsleben. Ohne die Kollegen oder die Räumlichkeiten richtig kennenzulernen, wurde ich auf einen PC-Arbeitsplatz im Schlafzimmer des Appartements verwiesen. Das ganze Büro ist nämlich auch die Wohnung der Chefin.

Den ersten Tag verbrachte ich dann damit, die Website des Unternehmens zu analysieren und eventuelle Verbesserungen auszuarbeiten. Keine schlechte Arbeit für den Anfang, wenn nur der Rest des Unternehmens nicht so unterirdisch mies wäre. Um 18 Uhr durfte ich dann pünktlich Feierabend machen, natürlich erst nachdem ich die Putzregeln abgearbeitet habe (in der Küche hängt tatsächlich ein Zettel mit Putzregeln).

Auf dem Weg nach Hause bin ich einfach mal am Union Square ausgestiegen und habe mir den dortigen Park angeschaut. Außer einem riesigen Virgin Megastore, Eichhörnchen und einigen Ratten gabs dort aber nicht viel zu sehen. Alles in allem also ein ziemlich bescheidener Montag.

Menschen am Union Square Taxi am Union Square

Erkenntnisse: Auch in New York werden Praktikanten ausgebeutet (und viele lassen sich auch ausbeuten).

Bei Regen laufen hier tatsächlich Leute mit Gummistiefeln rum.

Zweiter Arbeitstag - Es wird besser

Dienstag, 05.06.2007

Ich will euch ja auch nicht vorenthalten, was ich so auf Arbeit mache. Also grob gesagt, ich überarbeite die Website meines Unternehmens. Das beinhaltet neben Web Design auch ein wenig Projektmanagement, Marketing und Server-Management. Also eigentlich genau das, was mich interessiert.

Es gibt hier nur 3 Festangestellte, dafür aber ein Dutzend Praktikanten. Für mich riecht das verdammt nach Ausbeutung, zumal die Arbeitszeiten der anderen Praktikanten auch deutlich über den typischen 8-Stunden Tag liegen. Ich habe heute meinen Projektplan mit der Chefin besprochen, sie war damit recht zufrieden. Morgen kann ich dann also mit der eigentlichen Arbeit loslegen.

Nach dem Feierabend bin ich noch zum Lincoln Center auf Höhe der 62.Straße gefahren. Dort soll es ein schönes Theater und andere kulturelle Einrichtungen geben, ich konnte aber nu ein Baugerüst erkennen. Dafür war das Time Warner Center und Trump Tower am Columbus Circle um so schöner.

Sascha bestaunt das Time Warner Center

Abends haben wir uns alle noch auf der Dachterasse getroffen und uns von unseren Erfahrungen in den Unternehmen berichtet. Ich bin bei weitem nicht der Einzige, der etwas unzufrieden ist. Bei einer Runde Billard im iHouse haben wir dann den Abend noch gemütlich ausklingen lassen.

Ausblick von der Dachterasse Richtung Midtown Manhattan. Dieser Blaue Fleck im Hintergrund das Empire State Building. Ausblick von der Dachterasse nach New Jersey Martin und ich beim Billard spielen

Vollkommener Mittwoch

Mittwoch, 06.06.2007

So langsam macht es Spaß auf Arbeit. Ich arbeite eigenverantwortlich an meinem Projekt und habe relativ viel Handlungsspielraum von der Chefin bekommen. Mit einem Techniker am Telefon habe ich heute den Server konfiguriert, damit wir die neue Website unterbringen können. Nebenbei habe ich auch noch ein wenig Ammi-Slang gelernt, weil mein Kollege am Telefon ständig die selben Sätze wiederholt hat. "Yo man..I gotta tell you somthin'..it's all about respect man..I ain't no looser..ya know wha am say'n?" Er hat sich wohl ein wenig minderbemittelt gefühlt. ;-)

Den Tag haben wir dann alle gemeinsam auf dem höchsten Gebäude der Stadt, dem Empire State Building, ausklingen lassen. Von unten sah es gar nicht so hoch aus, trotzdem kommt das Gebäude auf Höhe von immerhin 443 Metern (inkl. Antenne). Vom 86.Stock haben wir dann New York bei Tag als auch bei Nacht erlebt. Es war einfach nur atemberaubend den Big Apple von dort oben zu sehen. Wir haben sogar den Sonnenuntergang live miterlebt.

Eingangshalle im Empire State Building Blick vom 86.Stock Richtung Midtown Manhattan Ausblick Richtung Downtown Manhattan mit Financial District Sascha am Grinsen auf dem Empire State Building Mein Kaugummi war es nicht Midtown Manhattan bei Nacht

Erkenntnisse: Der Aufzug vom Empire State Building schafft die ersten 80 Stockwerke in unter einer Minute.

Viele von meinen Kollegen spielen in einer Band.

Sehr viel Kultur und Soziales

Freitag, 08.06.2007

Das Wochenende beginnt für mich immer schon am Donnerstag Abend, da wir Freitags nicht arbeiten müssen. Stattdessen haben wir immer soziale bzw. kulturelle Veranstaltungen, welche von CDS organisiert werden. Gleichzeitig gibts immer Taschengeld für die Woche, in meinem Falle $170.

Heute bin ich jedoch zunächst mit Inka und Bianca zur Today Show am Rockefeller Center gefahren. Jeden Freitag gibt es dort gratis Konzerte, und heute war Rihanna am Start. Zugegebenermaßen bin ich kein großer Rihanna Fan, aber für Umsonst nimmt man ja sowas ja gerne in Kauf. ;-) Leider hat sich die gute Dame ihren Arsch bis 8.15 Uhr immer noch nicht auf die Bühne bewegt, so dass wir nicht mal den Anfang des Konzerts mitbekommen haben. Dafür haben wir aber Sarah Jessica Parker von "Sex and the City" getroffen. Die hat dort ihre neue Modekollektion vorgestellt. Danke nochmal an Inka für die Bilder!

Bianca, Sascha und haufenweise pubertierende Mädchen warten auf Rihanna. Danke an Inka für das Foto! Sarah Jessica Parker bei der Today Show. Danke an Inka für das Foto!

Von dort aus sind wir zum sozialen Event in den New Yorker Stadteil "The Bronx" gefahren. Dort haben wir heute eine Schule besucht, die bis vor wenigen Jahren noch ziemlich herunter gekommen war. Dank eines neues Direktors mit einem klaren Konzept wurde diese Schule aber binnen weniger Jahre zur Vorzeigeschule von New York. Die haben sich richtig was für uns einfallen lassen, wir wurden sehr herzlich empfangen und haben viel über das Schulwesen in den USA erfahren. Überall hingen Deutschland und Österreich Fahnen und die Kinder haben sich auch gefreut. Unsere Digicams waren der ziemliche Hit dort, jeder wollte mal ein Foto knipsen. War schon schön, solche Einblicke bekommt man ja sonst kaum.

Der Eingang zur Grundschule 69. In der Mitte noch Katy, eine Verantwortliche von CDS. Kaum angekommen, gabs gleich erstmal was zu essen Ein Klassenzimmer in der Grundschule 69

Abends bin ich dann noch mit Linda, Lydia und Sebastian zum Deftones Konzert im Roseland Ballroom, unweit vom Times Square gegangen. Die Karten haben wir mal schnell vom Schwarzmarkt besorgt, der Preis lag unter dem eigentlichen Verkaufspreis. Schon beim zweiten Lied von den Deftones (das einzige Lied des Abends was ich überhaupt kannte) habe ich beim Pogen dermaßen eine gegen den Kiefer bekommen, dass ich den Rest des Konzerts vom Rand verfolgen musste.

Erkenntnisse: Die Polizisten greifen echt hart durch, wenn man auf der Straße Alkohol trinkt.

Die Amis rudern beim Pogen immer wie wild mit den Armen umkehr. Das sieht extrem bescheuert aus.

Beim Konzert wird keine Zugabe gefordert. Die Leute gehen einfach nach Hause wenn die Band aufhört zu spielen.

Stylische Typen, stylische Locations

Samstag, 09.06.2007

Wie könnte man den Samstag besser nutzen, als eine neue Gegend zu erkunden. Heute ging es nach Williamsburg, ein sehr trendiges Viertel im New Yorker Stadtteil Brooklyn Bronx. Vor allem entlang der Bedford Avenue kann man dort viele coole Läden, gute Restaurants und stylische Leute finden. Wir haben bei einem Thailänder gegessen und es war wirklich sehr gut gewesen.

Frauke, Amerikaflagge und Holger im Bus nach Williamsburg Voll? Nein, da passen immer noch Leute rein Zunächt mal die Lage peilen Eine Drogerie in Williamsburg Werbung

Abends sind wir über einen Kumpel von Robert zu einer ziemlich abgefahrenen Party irgendwo am Arsch von "The Bronx" gelandet. Unsere Taxifahrer hatten keinen Plan wo das war (genauso wie wir), so hat die Anreise schon mal knapp 2 Stunden gedauert. Aber drinnen hat uns eine ziemlich krasse Menschenmenge empfangen, wobei wir erstmal ein wenig überrascht waren von Typen in Balletkleidern und Netzstrumpfhosen. Ich habe auch noch nie eine Liveband gesehen, wo der Sänger mit Schlüpper und Frack singt.

Mit dem Arsch zur Wand haben wir dann die Party ganz gut gerockt, das Bier war dem trashigen Ambiente passend auch sehr billig. Gegen 8 am nächsten Morgen waren wir dann wieder im iHouse und nach einem kräftigen Schluck Polenquelle (die gibts hier an jeder Ecke zu kaufen und heißt eigentlich "Poland Spring") bin ich dann auch ins Bett gefallen.

Es nimmt kein Ende

Sonntag, 10.06.2007

Eigentlich wollte ich ja nicht mehr so viel in mein Blog schreiben, aber was hier alles so abgeht, davon muss ich einfach berichten. Heute war nämlich die "Puerto Rican Day Parade" in der 5th Avenue direkt am Central Park. Auch wenn ich in der letzten Nacht nicht viel geschlafen hatte, wollte ich mir dieses Event nicht entgehen lassen. Um es vorneweg zu nehmen, es war einfach Hammer geil! So viele fröhlich-tanzende und unbekümmerte Menschen auf einem Haufen habe äußerst selten gesehen. Dazu die Raggaeton-Musik mit Trommeln und satten Bässen die echt jeden zum mitwippen bewegt hatte. Ich sag mal so, die Puerto Ricaner haben es einfach drauf! Jennifer Lopez soll auch auf einem Wagen gewesen sein, aber ich habe sie nicht gesehen. Verdammt ich muss Spanisch lernen und dann noch mal ein Semester irgendwo nach Mittelamerika...

Miezen bei der Puerto Rican Day Parade Straßenkreuzer früherer Tage Schade, schon zu Ende Wo gehts jetzt hin? Martin, Ernesto, Lydia, Imme, Linda und Hendrik am beratschlagen.

Erkenntnisse: Fast alle Straßen in Manhattan sind Einbahnstraßen.

So langsam hab ich den dreh raus, wann man auch bei Rot über die Straße gehen kann.

Die Amerikaner (vor allem die dunkelhäutige Bevölkerung) sind in der U-Bahn sehr zuvorkommend und stehen immer für altere Menschen auf.

Kaum geschlafen aber viel erlebt

Sonntag, 17.06.2007

Ich bin leider nicht eher zum Berichten gekommen, deswegen hier mal ein kleiner Wochenrückblick.

Montag

Nach der Arbeit habe ich mir alle Gebäude des Rockefeller Centers noch mal genauer angeschaut. Unter anderem findet man hier das General Electric Building (70 Stockwerke), die Radio City Music Hall und die St. Patrick's Cathedral, welche echt mikrig neben den Hochhäusern aussieht.

St. Patricks Cathedral (immerhin 99m hoch) Verkehr an der 7th Avenue

Erkenntnisse: Das Rockefeller Center besteht aus einer vielzahl von Hochhäusern.

 

Dienstag

Am Abend habe ich mir mal den Campus der Columbia University angeschaut, welche gleich in der Nähe vom International House ist. Ziemlich exklusiv dort, für meinen Master müsste ich 20.000 Dollar hinlegen. Dafür studiert man dann aber auch an einer der besten Universitäten der Welt unter sehr luxuriösen Bedingungen. Die Fotos zeigen die Bibliothek und die nagelegene U-Bahn Strecke.

Die Bibliothek der Columbia University in New York U-Bahn in der Nähe vom International House

Mittwoch

Wie schon in den letzten Tagen ist es nicht ganz so heiß und es regnet hin und wieder. Auf der Arbeit war es dafür aber sehr gut heute. Ich habe mit der Chefin ein schönes Gespräch gehabt und ich glaube, sie ist auch mit meiner Arbeit recht zufrieden. Inzwischen haben wir auch 3 neue Praktikanten bekommen, unser Mitarbeiterstab rekrutiert sich damit aus Ländern wie Frankreich, Australien, Trinidad, USA und Zypern. Einige von den Praktikanten arbeiten 9 Stunden am Tag ohne Entlohnung - das würde ich nicht machen.

Nach der Arbeit habe ich noch eine Runde im Central Park gedreht und den Leuten beim Baseball spielen zugeschaut. Mit meinen weißen Kopfhörern im Ohr bin ich bestimmt auch gar nicht mehr als Deutscher aufgefallen.

Felsen im Süden vom Central Park Baseball im Central Park Baseball im Central Park Läufer im Central Park Panorama vom Central Park

Erkenntnisse: Als Praktikant bei Mercedes in New Jersey bekommt man $1500 Vergütung jeden Monat.

Man gewöhnt sich an das gequetsche in der U-Bahn.

Drogen, Waffen und gefälschte Ausweise bekommt man am einfachsten in Chinatown.

Man trifft sehr viele Deutsche in New York (auch viele Touristen die einen nach dem Weg fragen).

Jeder zweite (ungelogen) rennt hier mit einem iPod rum.

Donnerstag

Wiedermal ging es gleich nach der Arbeit mit der U-Bahn zur Housten Street und von dort zum Washington Square Park ins Greenwich Village. Ziemlich bürgerliche Gegend eigentlich mit vielen kleinen Straßen und Geschäften, man fühlt sich dort gar nicht so richtig wie in Manhattan. Anschließend bin ich noch auf einen kleinen Einkaufstrip zum Broadway Höhe 9th Street. Es gibt viele stylische Geschäfte dort, aber ich habe auf die Schnelle leider nichts gefunden

Erkenntnisse: Housten wird hier wie "Hausten" ausgesprochen und nicht wie "Juhsten".

Freitag

Eigentlich wollten Inka, Linda und ich vor unserem Fototermin auf der Brookly Bridge noch die NBC Studio Tour am Rockefeller Center mitnehmen, aber die war leider schon ausgebucht. Die Radio City Music Hall Tour war auch keine gute Alternative, $18 für einen kurzen Blick in das größte Kino der Welt ist echt ein wenig happig. So sind wir zu Fuß zum Nobelkaufhaus Bloomingdales in der Lexington Avenue gelaufen. Dort gibt es über 9 Etagen alles für die großen Geldbeutel. Ich habe mal in der Armani-Abteilung nach Hemden geschaut, aber unter $100 gab es nichts.

Dann mussten wir auch schon wieder los Richtung Brooklyn Bridge zum Foto-Shooting mit allen Praktikanten. Ich durfte viele Fotos mit Andrea machen, weil wir beide aus Brandenburg kommen. Anschließend hat uns CDS auch noch auf eine Pizza im angeblich besten Pizza-Restaurant der Stadt eingeladen. Zu Fuße der Brooklyn Bridge haben wir uns dann die allenfalls durchschnittliche Pizza reingehaun.

Blick von Brooklyn auf die Brooklyn Bridge.

Abends bin ich dann noch Imme, Linda, Martin und Hendrik zum Jazz Konzert in den Central Park gefahren. Dort gab es Cassandra Wilson für lau zu sehen, für mich war das Konzert aber auch keinen Cent wert. Um die Worte von Dieter Bohlen zu benutzen "es hat mich überhaupt nicht getouched".

Erkenntnisse: Die Brooklyn Bridge wurde von einem Deutschen entworfen.

Es ist erstaunlich, wie oft man zufällig Pall Maller in der U-Bahn trifft.

Noch ein Jazz Konzert werde ich mir hier wohl nicht antun.

Samstag

Wieder einmal steht ein Foto-Shooting auf dem Programm, diesmal am Times Square unter hunderten von Leuten. Die Leute haben auch nicht schlecht geschaut, als wir alle auf einmal in den weißen Pall Mall Foundation T-Shirts mittem im Times Square gepost haben. Achja, halbnackte Cowboys und Batman haben wir auch noch gesehen.

Times Square am Samstag Nachmittag Die kennt man ja auch von Deutschland...

Abends haben wir uns alle gut angezogen zum Empfang im German House (Generalkonsulat der BRD) eingefunden. Bei lecker Buffet, kostenlosen Getränken und vielen netten Leuten hat man sich schon irgendwie richtig wichtig gefühlt. Anschließend sind wir durch einen Tipp von Johanna ins "230 Fifth" in Midtown Manhattan zu einer Rooftop Party gefahren. Rooftop Party heißt, die Party ist auf dem Dach eines Hochhauses. Ich muss schon sagen, der Ausblick auf das nächtliche Manhattan und das Empire State Building war schon heftig. Heftig war aber auch der Preis für ein kleines Bier - 9 Dollar (knapp 8 EUR)!

Erkenntnisse: Auf dem Times Square gibt es eine Armee Rekrutierungs Station.

Budweiser wird hier umgangssprachlich einfach nur Bud genannt.

Sonntag

Den dritten Tage in Folge haben wir nun Foto-Shootings, langsam wirds echt anstrengend. Andrea und ich wurden wieder gesondert auf dem Dach unserer Unterkunft abgelichtet. Bin mal gespannt ob die Fotos tatsächlich irgendwo in der Presse erscheinen. Anschließend haben wir noch mit dem Kamerateam eine Bootstour einmal um Manhattan gemacht.

World Financial Center vom Wasser aus. Hier standen auch die beiden Türme des WTCs. Alle mit Flip Flops in der U-Bahn

Erkenntnisse: Es ist unglaublich schwierig bei einem Fernseh-Interview vernünftige Sätze zu formulieren.

Die Eröffnungsszene von Spiderman I zeigt die Kirche gleich neben meiner Unterkunft.

Manhattan ist eine Insel, die man komplett auf dem Wasser umrunden kann.

Mittendrin im New Yorker Alltag

Montag, 18.06.2007

Nach dem anstrengenden Wochenende geht gleich wieder der Alltag los. Irgendwie verschwindet auch langsam das Touristen Gefühl bei mir. Sei es nun die morgentliche Fahrt zur Arbeit in der übervollen U-Bahn, das alltägliche Mittagessen in Chinatown oder das hektische American Business. Irgendwie steckt man schon mitten drin. Hier mal ein kleiner Tagesbericht.

8.10 Der Wecker klingelt und ich wache durchgeschwitzt auf. Meine Hand tut weh, vermutlich von heute Nacht als ich aus dem Bett gefallen bin.

8.16 Ich kann mich aus meinen Bett bewegen und gehe erstmal ordentlich duschen.

8.47 Ich esse einen Bagel mit Nutella auf dem Zimmer, unmittelbar danach gehts los zur U-Bahn Station.

9.16 Die Türen der U-Bahn gehen auf und ich steige in eine überfüllte Bahn. Um mich herum hören alle auf ihrem iPod.

9.27 Die U-Bahn stoppt unerwartet wegen "Traffic Ahead" (anderer Zugverkehr vorraus).

9.44 Die Klimaanlage in der U-Bahn läuft auf Hochtouren, langsam wird mir kalt. Zu blöd, dass ich heute meinen Pullover nicht bei habe.

9.45 Die Zugführer sagt durch, dass die U-Bahn nicht mehr alle Haltestellen anfährt, da wir schon so viel Verspätung haben. Meine Haltestelle wird natürlich übersprungen.

9.52 Ich steige eine Station später aus, als eigentlich geplant. Ich darf jetzt 5 Blocks zur Arbeitsstelle laufen.

9.59 Doch noch pünktlich auf Arbeit angekommen.

10.02 Ich habe den Besen in der Hand und fege das Büro aus. Meine Kollegen putzen die Küche, die Treppe und die Klos.

10.03 Ich stelle mich mit meinen Besen in eine Ecke und warte bis die morgentliche Putzschicht zu Ende ist.

10.15 Ich setze mich an meinen Computer und arbeite weiter an meinem Projekt.

11.47 Ein Typ ruft mich an und will seine neuesten Web Marketing Tricks an mich verkaufen. Voll fürn Arsch, das kann ich auch alleine.

13.51 Mittagspause. Ich gehe mit einem Kollegen nach Chinatown zum Burger King.

13.56 Wie so oft werden uns in Chinatown Drogen zum Verkauf angeboten.

14.40 Zurück am Arbeitsplatz, leider funktioniert das Internet aber gerade nicht.

14.41 Meine Arbeitskollegen erzählen mir über ihre Erlebnisse beim Spring Break in Cancun in Mexico. Dieser Schlauch mit dem dort Alkohol getrunken wird heißt Funnel, ansonsten ist wohl das Trinken vom Ice Inge sehr beliebt.

15.13 Internet geht wieder und ich kann vernünftig weiter arbeiten.

18.03 Feierabend. Ich entscheide mich nach der Arbeit nichts mehr zu machen, bin einfach zu Müde.

18.11 Am U-Bahnhof spielt jemand ziemlich coole Musik mit einem Banjo und einem Plastikeimer. Ich geb ihm 'nen Dollar weil mir der Rhytmus gefällt. Riesen Ratten laufen über die Gleise. Es ist sehr heiß hier unten, ich schwitze im stehen.

18.15 Ich sitze wieder in der U-Bahn und fahre nach Hause. Diesmal habe ich auch meinen MP3-Player mit weißen Ohrstöpseln rausgeholt und höre meine neue Raggaeton Compilation. Ich mache somit das Gleiche wie der Rest meines Waggons.

18.27 Es wird verdammt voll in der U-Bahn, ich mache Platz für eine ältere Dame.

18.30 Neben mir steht jemand und ließt die New York Times. Auf der Titelseite ist ein Foto vom Trabbitreffen in Zwickau. Gleich daneben ist eine Karte vom geteilten Deutschland. Die einzigen eingezeichneten Städte sind Heiligendamm und Zwickau. (?!)

18.31 Am Times Square leert sich die U-Bahn beachtlich. Ich kriege einen Sitzplatz neben einer ziemlich attraktiven und gutriechenden Mittelamerikanerin.

18.45 Ankunft am iHouse. Ich gehe direkt in die Kantine und hole mir Hühnchen mit Reis. Ich treffe auf andere Pall Mall Praktikanten. Wir quatschen über unsere Tageserlebnisse und was die nächsten Tage so anliegt.

19.37 Ich bin fertig mit Essen und gehe hoch auf mein Zimmer. Ich checke meine eMails und schaue was in Deutschland so passiert ist. Nebenbei schreibe ich schon ein paar Sätze für mein Blog auf.

20.43 Da es draußen schon dunkel wird, gehe ich ins Fitnessstudio zum Laufband-Training. Im Fernseher kommen folgen von Family Guy.

21.29 Ich bin wieder auf meinem Zimmer und sortiere Fotos. Ich habe keine Lust mehr, heute irgendwas aufregendes zu machen. Ich chatte mit ein paar Freunden aus Deutschland und schreibe in mein Auslandsblog. Vom Riverside Park her erklingt schöne Raggaeton Musik.

nach 24.00 Ich schlafe ein.

Ab nach Queens

Dienstag, 19.06.2007

Auf diesen Event habe ich mich schon lange gefreut - ein Baseball Spiel live in New York mit zu erleben. Kurz mal zur Info, es gibt zwei große Baseball Teams in New York. Die einen sind die New York Yankees und die anderen die New York Mets. Die Yankees sind diese Saison ziemlich schlecht, so sind wir zu einem Spiel der Mets zum Shea Stadion nach Queens gefahren, Gegner waren die Minnessota Twins.

Als vor dem Spiel die Amerikanische Nationalhymne ertönte und jeder im Stadion aufstand und seine Hand ans Herz legte war ich noch sehr beeindruckt. Davon sollten wir Deutschen uns noch ne Scheibe abschneiden! Aber als dann zu Beginn des Spiels das Stadion immer noch nicht voll war, hatte sich mein kurzzeitliches Stimmungshoch wieder gelegt. Da das Spiel nicht allzu viel her gab, haben wir uns erstmal einen fettigen 1 Foot Hot Dog geholt, der aber leider seinen Preis nicht wert war. Wenigstens das Bud war gut, Bier aus Alu-Flaschen trinkt man auch nicht alle Tage.

Im dritten Inning wurde das Stadion dann voller, da lagen die Mets aber auch schon 0:6 hinten. Die Stimmung war echt ziemlich im Keller. Fast spannender als das Spiel selber waren die Flugzeuge, die alle paar Minuten vom La Guardia Airport kommend dicht über das Stadion flogen. Dafür waren die Pausenspielchen aber recht lustig, seien es die T-Shirt Kanonen zu DJ Ötzi oder die Kiss Cam, die Leute aus dem Stadion auf der Videoleinwand gezeigt hat, die sich dann küssen mussten. Nach gut 2 1/2 Stunden war das Spiel dann zu Ende, unser Team hat nicht einen einzigen Punkt gemacht. Der Endstand meines wohl letzten Baseball Spiels war 0:9.

Shea Stadion in New York Flugzeuge über dem Shea Stadion

Hier noch der Text der Hymne der Mets, "Take Me Out to the Ballgame", welche im 7. Inning gesungen wird.

"Take me out to the ball game,
Take me out with the crowd.
Buy me some peanuts and Cracker Jacks,
I don't care if I never get back,
Let me root, root, root for the home team,
If they don't win it's a shame.
For it's one, two, three strikes, you're out,
At the old ball game."

Erkenntnisse: Beim Baseball gibt es keine Fangesänge, die Leute gucken einfach nur und klatschen ab und zu mal.

Die Leute hören hier viel Raggaeton (eine Mischung aus Latino und Hip Hop) und ich muss sagen die Musik ist gar nicht mal schlecht.

Abschied vom Kamera Team

Mittwoch, 20.06.2007

Heute wurde ich das letzte mal vom Kamerateam besucht. Nachdem ich schon mein Zimmer im iHouse offenbart habe, wurde ich nun auch auf Arbeit gefilmt und interviewt. Da in unserem Unternehmen gerade eine Reality Show gedreht wird, wurde ich gleich von zwei Kamerateams begleitet. Bin mal gespannt was dabei raus kommt.

Kamerateam auf dem Dach meiner Arbeitsstelle

Finanzielles und Kulturelles

Freitag, 22.06.2007

Das heutige CDS-Event war ein Besuch bei der Federal Reserve Bank im Financial Distrikt von Manhattan. Hier lagern in 30 Metern Tiefe mehr Goldbarren, als irgendwo sonst in der Welt. Und wir düften da mal runter! Zunächst mussten wir jedoch die strengen Einlasskontrollen über uns ergehen lassen. Fotos machen war verboten, und da wir keinen Bock auf Knast hatten, haben wir unsere Kameras auch sorgsam weg geschlossen. Dann gings per Fahrstuhl runter, durch eine 60 Tonnen Stahltür und dann standen wir auch schon direkt vor dem Gold! Leider hat unsere Führung aber ziemlich gestresst, so waren wir fast schneller wieder draußen als wir reingekommen sind.

Danach sind wir in einer Gruppe ins MoMA, wo uns schon eine lange Schlange wartender Besucher erwartete. Wie es der Zufall aber so will, sind wir just in dem Moment angekommen, als Lars und Ewa ganz vorne in der Schlange standen. Zum Unmut einiger anderer Besucher konnten wir somit vordrengeln und ohne auch nur eine Minute anzustehen ins MoMA spazieren. Und da es inzwischen auch schon 16 Uhr war, mussten wir nicht mal Eintritt zahlen.

Ich habe mich gleich erstmal zur Fotoaustellung bewegt, mit den ganzen Strichzeichnungen im Erdgeschoss konnte ich nicht so viel anfangen. Schöne Bilder hängen dort, auch für mich als Kulturmuffel sehr beeindruckend. Weiter oben ist dann noch moderne Kunst, hauptsächlich Malerei. Christin hat mich zum Glück noch auf das Kunstobjekt "Eurasia Siberian Symphony" von Joseph Beuys hingewiesen, sonst wäre ich da glatt dran vorbei gelaufen. Das Gebilde aus Stahl, Fett und einem toten Hasen soll übrigens den Ost-West-Konflikt zur Zeit des Kalten Krieges darstellen. Aha! Nebenan gabs auch noch viel Impressionistisches von Picasso, Monet und Henri Matisse zu sehen.

Mein Lieblingsbild von Ellsworth Kelly Eurasia Siberian Symphony von Joseph Beuys Ewa fotografiert Martin

Erkenntnisse: Bevor man ins MoMA geht, sollte man sich über einige Künstler informieren. Dann versteht man ihre Ausdrucksweise vielleicht auch besser.

Schon wieder haben wir zufällig Pall Mall Praktikanten in New York getroffen, diesmal hat es uns mindestens eine halbe Stunde Wartezeit beim MoMA erspart.

Ungelogen, der absolut sexieste Englisch-Akzent ist Schottisch!

Baden im Atlantik

Samstag, 23.06.2007

Relativ kurzfristig hatte ich die Möglichkeit bekommen, einen Ausflug zum Jones Beach State Park nach Long Island mitzumachen. Im nachhinein war es auch die richtige Entscheidung, denn das Wetter war perfekt und Andrea und Martin waren auch mit am Start.

Mit einem gelben Schülerbus sind wir morgens um 10 Uhr aufgebrochen und nach gut 2 Stunden am Jones Beach State Park eingetroffen. Der Strand hat super Sand und ist total breit. Nach einer ausgiebigen Partie Strandfußball haben sich die harten Kerls (mich einbegriffen) auch ins 15 Grad kalte Wasser gewagt. Die Schutzwacht hat uns aber gleich wieder rausgefischt, denn wir durften nur an bestimmten Abschnitten ins Wasser. Obwohl mir fast was abgefroren wäre, war es trotzdem ein schönes Erlebnis, im Atlantik zu baden. Dank meines "30-Fach Sonnenschutzpanzers" (O-Ton Andrea) habe ich den Tag auch ohne Sonnenbrand überstanden.

Sehr breiter und feinsandiger Strand Hab den Bauch vorher eingezogen.

Am Abend habe ich mich noch mit Yuri, einem alten Freund aus meiner Zeit in Schweden, getroffen. Die Welt ist echt ein Dorf, vor einem halben Jahr hatten wir uns noch in Budapest getroffen, da war überhaupt noch nicht die Rede von New York. Und nun sind wir beide hier und machen ein Praktikum, einfach unglaublich.

Gay Pride

Sonntag, 24.06.2007

Sorry wenn ich so viel in mein Blog schreibe, aber ich muss das einfach fest halten. Heute waren wir bei der "Gay Parade" in der Christopher Street, Gay Street und Umgebung, das heißt Homosexuelle überall. Bei der recht Männerlastigen Parade gabs für die Frauen ordentlich was zu gucken, für uns Kerls war echt wenig dabei. Hätte mir ja wenigstens noch ein paar leicht bekleidete Lespen gewünscht...

Umso mehr mussten wir gegenseitig aufgepassen, dass sich keiner von hinten ranschleicht. Nichts desto trotz, bei allem Spaß und Heiterkeit dieses Festes, die politischen Botschaften waren schon eindeutig. Bei uns in Deutschland ist die Gleichgeschlechtliche Ehe schon längst legalisiert, hier müssen die Leute noch dafür kämpfen. AIDS ist auch ein ziemlich großes Thema hier.

Wenig zu sehen in der Christopher Street... ...dafür aber umso mehr in der 8th Street.

Abends sind wir noch ordentlich einen bechern gegangen zum "1849" in der Bleecker Street in Greenwich Village. Bier für $3 und Chicken Wings für 20 Cent - da muss man einfach zuschlagen.

Nach 5 Bieren waren wir schon so richtig gangster

Erkenntnisse: Make Cures not wars.

Make Cocktails not wars.

Broadway Musical

Mittwoch, 27.06.2007

CDS hat sich wieder ordentlich was einfallen lassen und uns heute einen Besuch beim Broadway-Musical "RENT" im Nederlander Theatre gesponsort. Das Musical erzählt die Geschichte zweier junger New Yorker Künstler, die mit Drogen, Obdachlosigkeit und AIDS konfrontiert werden. Ich persönlich fand es eigentlich ganz gut, obwohl ich schon manchmal Probleme hatte bei dem englischen Gesang hinterher zu kommen.

Erkenntnisse: Die Kaugummies hier sind voll mies.

No open fire, no open fire!

Donnerstag, 28.06.2007

Wieder ist eine Arbeitswoche geschafft! Und das Beste ist, ich muss nächste Woche nur am Donnerstag arbeiten. Am Montag/Dienstag sind Betriebsferien und Mittwoch ist Independence Day (Nationalfeiertag).

Da Robert morgen Geburtstag hat, haben wir uns alle noch mal beim "1849" in der Bleecker Street getoffen. Bis zu dem Moment, als wir das Geburstagstörtchen mit Kerzen angezündet hatten, war es auch echt lustig. Das kann man sich echt nicht vorstellen, wir haben in dem Laden locker mal 500 Dollar gelassen und dann schmeißt uns ein dämlicher Türsteher wegen ein paar Kerzen auf der Torte raus? Das Blöde war, auf dem Bürgersteig durften wir eigentlich auch nicht stehen, weil wir könnten ja was böses vorhaben. Dabei wollten wir doch nur kurz Robert gratulieren! Die Quittung hat er gleich bekommen, wir sind abgehaun und haben ein paar Meter weiter im "Off the Wagon" weiter gefeiert.

Die billigen Pitcher dort haben uns dann doch noch recht fröhlich gestimmt. Nur das ewige Warten auf die U-Bahn beim Nachhauseweg war wieder nervig.

Erkenntnisse: Man darf nicht in Gruppen auf dem Bürgersteig stehen bleiben.

Nachts um 4 Uhr fährt die U-Bahn-Linie 1 allenfalls alle 45 Minuten.

Politik Seminar und French Party

Freitag, 29.06.2007

Immer wieder aufs neue haben wir am Freitag Seminare über die amerikanische Gesellschaft, heute hat uns ein lokaler Politiker über das Wahlsystem in den USA aufgeklärt. Und das war so langweilig! Ich hätte gerne mal mit ihm über Dinge gesprochen, die hier echt verkehrt laufen. Zum Beispiel werden junge Männer mit 18 in den Krieg geschickt, dürfen aber zu Hause nicht mal ein Bier trinken. Es gibt hier immer noch die Todesstrafe und Folter in Guantanamo Bay scheint völlig legitim zu sein. Ein Typ wurde Präsident dieses Landes, obwohl er weniger Stimmen als sein Kontrahent hatte. Das Kyoto-Protokoll wurde nicht ratifiziert und Paris Hilton ist wichtiger als die Müllprobleme in New York. Ganz zu schweigen von dem Stimmenkauf im Wahlkampf. Ich hatte echt gehofft, nach dem Seminar ein positiveres Bild von der Politik hier zu haben, aber dem war nicht so.

Abends habe ich noch auf einer Party bei meinem französischen Arbeitskollegen Come den Anfang des Wochenendes gefeiert. Er lebt in der Upper East Side, also genau auf der anderen Seite von Manhattan. Die Gegend war echt nicht so prickelnd, ich habe mich dort auch das erste mal richtig unwohl gefühlt. Umso besser war aber die Party bei ihm! Zu blöd, dass ich nicht meine Kamera dabei hatte. Die Frenchies haben ne echt coole Show gemacht und der Frauenanteil war auch extrem gut. Es waren auch viele Spanierinnen auf der Party, die sehr gut Deutsch sprechen konnten.

Erkenntnisse: Ein Taxi von der Upper East Side zu Upper West Side kostet gerade mal 13 Dollar.

Es gibt eine grüne Welle in New York, die recht gut funktioniert um von Süden nach Norden zu kommen.

European Business Schools sind echt gut, die Studenten müssen mindestens ein mal ins Ausland gehen.

Ohne Hose keine Competition!

Samstag, 30.06.2007

Nach der heftigen Party gestern bin ich den Tag gemütlich angegangen. Ohnehin merkt man so langsam, dass die ständigen Trips ganz schön schlauchen. Nach dem $12 Frühstück im iHouse (neuer Rekord) bin ich am Nachmittag alleine ins "Metropolitain Museum of Art" (oder kurz Met) in die Fifth Avenue gefahren. Dort gibt es echt alles anzuschauen, von Griechischer Kunst, über Ritterrüstungen bis hin zur modernen Malerei. Von Andy Warhol ist auch vieles dabei, darunter auch das riesige Bild von Mao. Ganz oben im Museum gibt es noch eine schöne Dachterasse mit Blick auf den Central Park.

Da ganz in der Nähe auch das Apple Store ist, habe ich mich kurzerhand entschlossen, mir mal das neue iPhone anzuschaun. Nach 15 Minuten anstehen hatte ich das Telefon tatsächlich in meinen Händen und konnte damit rumspielen. Ist schon ein schickes Teil muss ich sagen! In Europa müsst ihr auf diesen Augenblick übrigens noch ein halbes Jahr warten. ;-)

Den Abend haben Christin, Martin und ich mit einer Gruppe Amerikaner(innen) in der 14th Street verbracht. Beim Vorglühen im Zimmer eines Amerikaners wurde unsere Gruppe immer größer und ich hab' nicht schlecht geguckt, als wir beim Losgehen eine Frauenquote von locker 80% hatten. Da war echt für jeden Geschmack was dabei. Der Laden wo wir hin wollten war echt spießig, Kerle mussten $25 Eintritt zahlen und mindestens $50 vertrinken. Ich sollte jedoch $300 Eintritt zahlen, weil ich kurze Hosen an hatte - völliger Schwachsinn!

Umso genussvoller habe ich das Bier mit Ad und ein paar Amerikanerinnen im nahe gelegenen Pub getrunken. Nur mit dem Tip haben wir uns diesmal etwas vertan, die Kellnerin hat locker mal $50 bekommen, obwohl wir nur für $100 getrunken hatten. Als sie sich freudestrahlend für die Kohle bedankt hatte, wollten wir ihr auch nicht mehr sagen, dass wir eigentlich noch was zurück haben wollten.

Gute Musik, lecker Bier und nette Kellnerinnen gibts es hier.

Erkenntnisse: Pabst Blue Ribbon (kurz PBR) ist das billigste genießbare Bier in den Staaten. Vergleichbar mit Sternburg Export in Deutschland.

Tequilla mit Tabasco brennt den Hals frei.

Wer Silikonbrüste sehen möchte, sollte in den .... Club gehen in der 14th Street.

Ich brauche eine Hosentaschenkamera um mehr Partyfotos zu machen.